TREK Gravity Girl Kathi fährt e-MTB Marathon am Bikefestival Riva del Garda
vor 8 Jahren von Kathi
Freeriden und e-MTB Marathon? Kaum zu glauben, aber wahr, das Trek Gravity Girl Kathi fährt den e-MTB Marathon beim Bike Festival in Riva del Garda. Was die Freeriderin geritten hat, an diesem Experiment teilzunehmen und wie es ihr erging, berichtet sie:
Warum eigentlich nicht? Raus aus der Komfortzone – rein ins Abenteuer. Typisch Trek Gravity Girls möchte man meinen. Egal ob Enduro, Slopestyle, Dual Slalom, Downhill, 4Cross, Pumptrack, Cyclocross, die TGGs sind für jede Gaudi zu haben. Nur bei dem Thema e-MTB waren wir eher immer reserviert. In meinem Kopf hafteten (man beachte die Vergangenheitsform!) Vorurteile von „ist doch nur was für alte Leute“, „der Akku ist viel zu schwer um Spaß mit meinem Carbon Enduro auf dem Trail haben zu können.“ Und eigentlich würde ich lieber im Erdboden versinken, als mit 25 Jahren auf einem motorisierten Mountainbike erwischt zu werden. Doch dann kam der Anruf vom Trek Marketing Manager: „Kathi, hättest du Lust den BOSCH eMTB Marathon powered by TREK mitzufahren?“ „ E-MTB, schoss es mir durch den Kopf. Stop, das sind zwei Wörter in einer Disziplinbezeichnung, die gegen meine Prinzipien verstoßen. E-MTB und Marathon. Und dann auch noch um 7 Uhr morgens nach der Pumptrackparty am Start stehen, puh,… Was fällt dem eigentlich ein?“ Doch so enthusiastisch wie ich bin, sagte ich einfach mal spontan zu. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Erst beim Auflegen des Hörers kamen die Gewissensbisse. Es sind 41km und 1400 Höhenmeter im Marathontempo zu bewältigen, ich erinnere mich grau an meine verdrängte Transalp- Zeit in der Jugend zurück.
Wäre dies die Streckenangabe für ein Enduro Rennen, würde ich vorsorglich Magnesiumpillen einschmeißen und mich seelisch auf eine Höhenmeterschlacht vorbereiten. Doch meine Teamkollegin Katja beruhigt mich: „Easy, du wirst nicht länger als zwei Stunden brauchen, hast ja im Turbo 300 prozentige Unterstützung, aber sei bloß sparsam mit dem Akku!“ Katja hatte recht, nach 1h 56 min war ich im Ziel. Die schnellste Frau, meine Teamkollegin Birgit brauchte 1h 38 min und der schnellste Mann 1h 29 min. Ich reihte mich auf Platz 4 von 8 Starterinnen ein. Fürs erste Mal auf einem E-MTB nicht zu schlecht, dachte ich mir. Glückwunsch an meine flotte Teamkollegin! Während des Marathons war die ganze Zeit meine größte Sorge, ob der Akku ausreichen wird, denn man kann nicht pauschalieren, wie lange ein Akku hält. Das liegt ganz am Gewicht des Fahrers, an seinem Fahrstil, wie wirtschaftlich man damit umgeht und wie sehr man die Unterstützung des Motors nützt. Zum Glück gab mir Bene von Bosch vor dem Start noch ein paar Geheimtipps. Wichtig ist eine hohe Trittfrequenz, ähnlich wie beim Spinning Training in der Muckibude. 50 Umdrehungen pro Minute sollen es dabei mindestens sein. Das erhöht den Wirkungsgrad und langsames Pedalieren kostet mehr Energie. Die ersten 8km folgten wir einem Leitfahrzeug mit etwa 26km/h. Ab dieser Geschwindigkeit schaltet die Motorunterstützung aus und ab dann war Muskelkraft gefordert. Danach musste ich in den Lenker beißen, um die steilen Römerstraßen hinaufzuklettern.
Um mich herum knackten die Gangschaltungen. Erst rechts die Gänge sortieren, dann links den Modus und wenn es wieder bergab geht die Sattelstütze nicht vergessen. Nicht nur meine Oberschenkel dampften, sondern auch besonders mein Hirn. Ich war stolz auf mich die erste Challenge auf dem Römerweg erfolgreich bewältigt zu haben. Doch dann trennte sich die Spreu vom Weizen. Der Uphill im Wald war mindestens genauso steil wie die Römerwege, jedoch zusätzlich mit nassen Steinen versehen und tückisches Laub bedeckte die Ideallinie. Die ersten Schweißtropfen rinnen mir die Stirn hinab. Die Passage war so technisch, dass ich es nicht schaffte nach einem Abrutscher wieder aufs Bike zu steigen. Später wurde mir erklärt, dass ich einen höheren Gang einlegen hätte sollen und nicht Vollgas mit dem Turbo Modus aufs Bike springen, als mein eMTB wie ein wild gewordener Hengst gestiegen ist. Danach ist man meistens schlauer.Was mich uphill technisch leicht überforderte, überraschte mich dagegen bei den Downhills umso mehr. Mein TREK Powerfly+ 9 mit dem BOSCH Line CX 500 Wh Akku liegt auf dem Trail wie ein Downhillbike. Ich habs so richtig krachen lassen und testete das Gefährt auf Herz und Nieren. Fazit: Man sollte die Motor Unterstützung auf den Downhill Passagen besser ausschalten, falls man mal einen „Bitchkick“ zum ausbalancieren machen muss. Ansonsten Daumen nach oben für die Trailrakete.Mit breitem Grinsen fuhr ich zuversichtlich in die nächste Uphill Passage. Doch mein Display zeigte nur noch 2 Striche Akkuleistung an. Ich beschloss bei 65% der Strecke einen Gang runter zu schalten und den Turbo nur noch im Notfall zu benützen. Das Schauermärchen von dem ich die Nacht zuvor geträumt hatte, ohne Akku den Berg hochtreten zu müssen wollte ich dringends vermeiden.
Letztendlich kam ich mit 10% Restakku im Ziel an. Das Rennen hat mir großen Spaß bereitet und ich erlebte zum ersten Mal das „Uphill Flow Erlebnis“ von dem alle E-Biker schwärmen. Es war ein völlig neues Erlebnis ohne Shuttle hoch auf den Bergen rund um den Gardasee zu stehen und die Aussicht zu genießen. Meine Beine fühlten sich leicht schwer an und ich bin stolz diese Erfahrung gemacht zu haben. Ich würde es jedem Biker empfehlen, diese Imagemutprobe zu wagen und sich seine Meinung darüber zu bilden. Ich habe meinen Horizont erweitert und habe auf dem Ride auch etwas für meine Fitness getan. Das war definitiv nicht meine letzte Ausfahrt mit dem E-MTB, aber vor dem nächsten Rennen übe ich Uphills ;)#zzzzzzzz Eure Kathi
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Warum eigentlich nicht? Raus aus der Komfortzone – rein ins Abenteuer. Typisch Trek Gravity Girls möchte man meinen. Egal ob Enduro, Slopestyle, Dual Slalom, Downhill, 4Cross, Pumptrack, Cyclocross, die TGGs sind für jede Gaudi zu haben. Nur bei dem Thema e-MTB waren wir eher immer reserviert. In meinem Kopf hafteten (man beachte die Vergangenheitsform!) Vorurteile von „ist doch nur was für alte Leute“, „der Akku ist viel zu schwer um Spaß mit meinem Carbon Enduro auf dem Trail haben zu können.“ Und eigentlich würde ich lieber im Erdboden versinken, als mit 25 Jahren auf einem motorisierten Mountainbike erwischt zu werden. Doch dann kam der Anruf vom Trek Marketing Manager: „Kathi, hättest du Lust den BOSCH eMTB Marathon powered by TREK mitzufahren?“ „ E-MTB, schoss es mir durch den Kopf. Stop, das sind zwei Wörter in einer Disziplinbezeichnung, die gegen meine Prinzipien verstoßen. E-MTB und Marathon. Und dann auch noch um 7 Uhr morgens nach der Pumptrackparty am Start stehen, puh,… Was fällt dem eigentlich ein?“ Doch so enthusiastisch wie ich bin, sagte ich einfach mal spontan zu. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Erst beim Auflegen des Hörers kamen die Gewissensbisse. Es sind 41km und 1400 Höhenmeter im Marathontempo zu bewältigen, ich erinnere mich grau an meine verdrängte Transalp- Zeit in der Jugend zurück.
Wäre dies die Streckenangabe für ein Enduro Rennen, würde ich vorsorglich Magnesiumpillen einschmeißen und mich seelisch auf eine Höhenmeterschlacht vorbereiten. Doch meine Teamkollegin Katja beruhigt mich: „Easy, du wirst nicht länger als zwei Stunden brauchen, hast ja im Turbo 300 prozentige Unterstützung, aber sei bloß sparsam mit dem Akku!“ Katja hatte recht, nach 1h 56 min war ich im Ziel. Die schnellste Frau, meine Teamkollegin Birgit brauchte 1h 38 min und der schnellste Mann 1h 29 min. Ich reihte mich auf Platz 4 von 8 Starterinnen ein. Fürs erste Mal auf einem E-MTB nicht zu schlecht, dachte ich mir. Glückwunsch an meine flotte Teamkollegin! Während des Marathons war die ganze Zeit meine größte Sorge, ob der Akku ausreichen wird, denn man kann nicht pauschalieren, wie lange ein Akku hält. Das liegt ganz am Gewicht des Fahrers, an seinem Fahrstil, wie wirtschaftlich man damit umgeht und wie sehr man die Unterstützung des Motors nützt. Zum Glück gab mir Bene von Bosch vor dem Start noch ein paar Geheimtipps. Wichtig ist eine hohe Trittfrequenz, ähnlich wie beim Spinning Training in der Muckibude. 50 Umdrehungen pro Minute sollen es dabei mindestens sein. Das erhöht den Wirkungsgrad und langsames Pedalieren kostet mehr Energie. Die ersten 8km folgten wir einem Leitfahrzeug mit etwa 26km/h. Ab dieser Geschwindigkeit schaltet die Motorunterstützung aus und ab dann war Muskelkraft gefordert. Danach musste ich in den Lenker beißen, um die steilen Römerstraßen hinaufzuklettern.
Um mich herum knackten die Gangschaltungen. Erst rechts die Gänge sortieren, dann links den Modus und wenn es wieder bergab geht die Sattelstütze nicht vergessen. Nicht nur meine Oberschenkel dampften, sondern auch besonders mein Hirn. Ich war stolz auf mich die erste Challenge auf dem Römerweg erfolgreich bewältigt zu haben. Doch dann trennte sich die Spreu vom Weizen. Der Uphill im Wald war mindestens genauso steil wie die Römerwege, jedoch zusätzlich mit nassen Steinen versehen und tückisches Laub bedeckte die Ideallinie. Die ersten Schweißtropfen rinnen mir die Stirn hinab. Die Passage war so technisch, dass ich es nicht schaffte nach einem Abrutscher wieder aufs Bike zu steigen. Später wurde mir erklärt, dass ich einen höheren Gang einlegen hätte sollen und nicht Vollgas mit dem Turbo Modus aufs Bike springen, als mein eMTB wie ein wild gewordener Hengst gestiegen ist. Danach ist man meistens schlauer.Was mich uphill technisch leicht überforderte, überraschte mich dagegen bei den Downhills umso mehr. Mein TREK Powerfly+ 9 mit dem BOSCH Line CX 500 Wh Akku liegt auf dem Trail wie ein Downhillbike. Ich habs so richtig krachen lassen und testete das Gefährt auf Herz und Nieren. Fazit: Man sollte die Motor Unterstützung auf den Downhill Passagen besser ausschalten, falls man mal einen „Bitchkick“ zum ausbalancieren machen muss. Ansonsten Daumen nach oben für die Trailrakete.Mit breitem Grinsen fuhr ich zuversichtlich in die nächste Uphill Passage. Doch mein Display zeigte nur noch 2 Striche Akkuleistung an. Ich beschloss bei 65% der Strecke einen Gang runter zu schalten und den Turbo nur noch im Notfall zu benützen. Das Schauermärchen von dem ich die Nacht zuvor geträumt hatte, ohne Akku den Berg hochtreten zu müssen wollte ich dringends vermeiden.
Letztendlich kam ich mit 10% Restakku im Ziel an. Das Rennen hat mir großen Spaß bereitet und ich erlebte zum ersten Mal das „Uphill Flow Erlebnis“ von dem alle E-Biker schwärmen. Es war ein völlig neues Erlebnis ohne Shuttle hoch auf den Bergen rund um den Gardasee zu stehen und die Aussicht zu genießen. Meine Beine fühlten sich leicht schwer an und ich bin stolz diese Erfahrung gemacht zu haben. Ich würde es jedem Biker empfehlen, diese Imagemutprobe zu wagen und sich seine Meinung darüber zu bilden. Ich habe meinen Horizont erweitert und habe auf dem Ride auch etwas für meine Fitness getan. Das war definitiv nicht meine letzte Ausfahrt mit dem E-MTB, aber vor dem nächsten Rennen übe ich Uphills ;)#zzzzzzzz Eure Kathi
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