Specialized Epic World Cup – eine Neuerfindung des Racefullies?
letztes Jahr von Traildevil

«Harte Zeiten für Hardtails» kündigt Specialized mit der Neuvorstellung des Racefullies «Epic World Cup» an. Mit einem, Zitat: «völlig neuen, systemischen Verständnis von Rahmenbau, Dämpfertechnologie und Fahrdynamik» will man ein Racebike auf die Laufräder gestellt haben, das die Vorteile von Hardtails und Fullies in nur einem Bike vereint – und dessen Nutzende bestmöglich beim Siegen unterstützen will. Was ist dran an diesem Bike?
Seit der Veröffentlichung des ersten «Epic» Modells im Jahr 2003 sind Specialized Bikes nicht mehr aus dem Weltcup wegzudenken. Massgeblich für den Erfolg war die «Brain» Technologie, dank derer sich die Dämpfung des Hinterbaus dynamisch an die Fahrsituation anpasste. Das soll auch in der aktuellen Modellgeneration des Epic World Cup der Fall sein, wobei der verbaute SID WCID Dämpfer dank eines verbesserten Mechanismuss nochmals für ein deutlich direkteres und effizienteres Fahrgefühl für eine maximale Kontrolle sorgen soll.

Das Fahrwerk
Die verbaute SID Gabel ist nach wie vor mit der bewährten Brain-Technologie ausgestattet, und entspricht mit ihren 110 mm Federweg dem gängigen Standard in dieser Bike-Kategorie. Einen echten Unterschied soll aber der in Zusammenarbeit mit RockShox neu entwickelte «World Cup Integrated Design» Dämpfer machen. Dieser bietet 75mm Federweg, und soll in seinem straffsten Setting den Federweg eines herkömmlichen 100-mm-Hinterbaus mit 25 Prozent Negativfederweg reproduzieren, dabei aber gleichzeitig das direkte Pedal-Feedback eines Hardtails liefern. Für dieses Verhalten sorgen zwei unabhängig voneinander einstellbare Luftfedern innerhalb des Dämpfers, über welche sich jeweils das positive und negative Einfedern individuell steuern lassen.

Für eine optimale Anpassung an verschiedene Rennkurse lässt sich der Dämpfer in drei verschiedenen Charakteristiken abstimmen. Allen drei Settings gemeinsam ist die mit Hilfe eines speziellen Anschlagsdämpfers erreichte aggressive Kennlinie. Diese soll dank einer starken Endprogression einem Durchschlagen auch bei maximaler Belastung erfolgreich entgegenwirken.
- In der härtesten Abstimmung wird auf einen Negativfederweg komplett verzichtet, gleichzeitig ist ein hohes Losbrechmoment vonnöten, um das Einfedern einzuleiten. Diese Einstellung kommt dem Fahrgefühl eines Hardtails am nähesten.
- Die «Medium» Einstellung soll ein ausgewogenes Fahrgefühl zwischen Hardtail und Fully bieten, und bietet einen kurzen Negativfederweg von 5 Prozent (2,5 mm).
- Die «Aktiv» Einstellung ist für technisch anspruchsvolle Kurse gedacht, und bietet 10 Prozent Negativfederweg. Durch den maximalen Druck der Negativfeder sollen ein geringes Losbrechmoment und ein smoothes Fahrgefühl auf Wurzelteppichen und über kleine Unebenheiten garantiert sein.
Steifes Rahmendesign
Der Carbon-Rahmen selbst ist auf Steifigkeit optimiert und wiegt schlanke 1765 Gramm. Dabei ist der Dämpfer in eine Mulde im Oberrohr integriert, was dessen Mechanik vor Spritzwasser und Schlammattacken schützen soll. Auffällig sind die sich von dem massiven Steuerrohr in Richtung Tretlager verjüngenden Ober- und Unterrohre. Diese «konische Architektur» bestimmt nicht nur die Linie des Bikes, sondern soll auch einen grossen Beitrag zu dessen Fahreigenschaften leisten. Der in den Grössen XS bis XL lieferbare Rahmen (XS nur als Framekit erhältlich) kann in allen Grössen zwei Trinkflaschen aufnehmen.

Volle Kontrolle
Auf maximale Performance sind auch die verbauten Komponenten aus der «Roval Control SL Serie» ausgelegt. Die 250 Gramm leichte, einteilige Vorbau-Lenker-Einheit ist aus hochfestem Carbon gefertigt. Der 780 mm Breite Lenker ist kürzbar, bietet einen 0-mm-Rise in Kombination mit einem Backsweep von 8 Grad. Der Vorbau sorgt mit einem Winkel von -12 Grad für jederzeit optimalen Druck auf das Vorderrad. Die Control SL Carbon-Sattelstütze ist nicht versenkbar, bietet aber einen Micro-Adjust für die Sattelneigung und Bolzen aus Titan. Bei einer Länge von 415 mm wiegt die Stütze lediglich 180 Gramm. Als «ultimativen XC-Laufradsatz» bezeichnet Specialized die ebenfalls aus Carbon gefertigten Roval Control SL. Dank des sehr geringen Gesamtgewichts von 1240 Gramm sorgt dieser für eine optimale Beschleunigung. Gleichzeitig soll durch eine Maulweite von 29 mm für eine besser Auflage des Profils und damit mehr Traktion gesorgt sein. Die Haken der Felgenflanken sind mit einem flachen Profil ausgeführt. Dadurch sollen sie stärkeren Aufprallkräften standhalten und zugleich die zum Quetschen des Reifens erforderliche Kraft merklich erhöhen. Maximal können Reifen mit 2,35 Zoll Breite aufgezogen werden.

Preise und Verfügbarkeit
Das Epic World Cup wird in zwei Ausstattungsvarianten und als Framekit erhältlich sein.
- Das S-Works Epic World Cup gibt es in zwei Farben und in Rahmengrössen von S bis XL für EUR 12'500.-
- Das Framekit inklusive Dämpfer und Gabel gibt es in drei Farben und Rahmengrössen von XS bis XL für EUR 6’500.-
- Das Epic World Cup Pro ist in einer Farbe in Rahmengrössen von S bis XL für EUR 9'000.- zu haben.
Mehr Infos:
https://www.specialized.com/ch/de Kommentare