Kräftemessen am E-MTB

vor 2 Jahren von Traildevil
Das Wort «Performance» trägt der Bosch CX Motor nicht umsonst in seinem Namen. Wer einen potenten E-MTB-Boliden sucht, ist mit diesem Antrieb bestens bedient. Nun gibt es den Bosch Performance Line CX sogar in einer «Race» Variante. Welcher dieser Motoren sich für wen eignet, untersuchen wir anhand von drei Testbikes, die mit dieser Antriebsfamilie ausgestattet sind. 




Das Kräftemessen der Antriebskonzepte ist in vollem Gange. Doch was macht ein gutes E-MTB aus? Die Antworten auf diese Frage dürften so vielfältig sein wie Charakter, bevorzugte Trails und Können der Fahrer und Fahrerinnen, die sie stellen.  «Viel hilft viel!» Wirklich? Die Nennleistung fast aller E-MTB-Antriebe liegt bei 250 Watt. Markante Unterschiede gibt es beim Drehmoment, welches sich auf die Beschleunigung auswirkt, beim Unterstützungsgrad und bei der kurzfristigen Maximalleistung des Motors. Der Bosch Performance CX gehört zu den Antrieben mit der stärksten Durchzugskraft, mit der «CX Performance Race»-Variante toppt Bosch das sogar. Bei 100 W Fahrerleistung legt der CX Race 400 W Motorleistung obendrauf. Das «Race» im Modellnamen nimmt man bei Bosch wörtlich. Die Zielsetzung für diesen Antrieb ist klar der Renneinsatz. Die Unterstützung mit der vierfachen Pedalkraft und einem kräftigen Drehmoment von 85 Newtonmetern verwandelt Bikes, wie das Bergstrom ATV C 969 R in heissblütige Bergsprinter. Nicht zuletzt deshalb, weil der Antrieb recht abrupt einsetzt, und die Regelung der Kraftübertragung per Software auf höchste Ansprüche von Rennfahrern ausgelegt ist. Auf eine smoothe Motorsteuerung haben die Motorentwickler zugunsten maximaler Beschleunigungswerte verzichtet. «Extended Boost» nennt Bosch den Nachlauf des Motors, der nicht sofort stoppt, sobald man keine Kraft mehr aufs Pedal gibt. Könner bewältigen damit schwierige Schlüsselstellen leichter, zum Beispiel Uphill-Stufen. Fahrtechnisch weniger versierte Biker dagegen müssen aufpassen, dass sie der CX Race an kniffligen Steilpassagen nicht abwirft, oder ihnen in engen Kurven nicht der Gaul durchgeht.

Bergstrom ATV C 969 R mit Performance CX Race Ltd.



Auch wenn es mit 24,1 Kilogramm nicht zu den leichtesten Modellen zählt, ist das Bergstrom ATV C 969 R eine Power-Waffe, mit der Podestplätze jederzeit in Reichweite sind. Dessen Herzstück ist der neue, in limitierter Auflage verfügbare Bosch Performance CX Race Limited Edition Motor. Das «Race» im Modellnamen ist keine Übertreibung. Der Race-Modus des Motors ist nichts für Kaffeefahrten. Ähnlich wie bei einem Rennwagen ist eine Portion Fahrkönnen nötig, um die 17 Prozent Extrapower zu zähmen. Statt der vom herkömmlichen Bosch CX Antrieb gewohnten Unterstützung von 340 Prozent steuert die Race Version das Vierfache der eingesetzten Pedalkraft bei. Dabei reagiert der Motor sehr direkt, und fährt die Unterstützung auch nicht sofort voll herunter, wenn der Druck am Pedal nachlässt. Der Nachlauf ist deutlich spürbar, was das Bergstrom ATV C 969 R antriebstechnisch zu einem Heissblüter macht. Mit ein wenig Gewöhnung ist der Race-Antrieb eine Macht, und entschärft selbst verblockte Uphills. Per App-Tuning lässt sich der Race-Modus notfalls auch etwas entschärfen




Orbea Wild FS M-Team mit Performance CX



Was wäre, wenn man dem nach Siegerpodesten gierenden Traum-Enduro Rallon von Orbea einen Motor verpassen würde? Mit der Maxime, ein hochkarätiges Enduro-Bike mit Elektroantrieb auf die Laufräder zu stellen, hat die baskische Schmiede Orbea sein E-Enduro «Wild» komplett neu entwickelt. In Top-Ausstattung ist das Wild alles andere als ein schwerer Abfahrtsbolide. Gerade mal 20,9 Kilogramm soll es wiegen – allerdings in der Bestückung mit einem 625-Wh-Akku. Mit optional erhältlichem 750-Wh-Akku kommt das Bike zusammen mit dem Bosch Performance CX Motor auf gewohnt sportliche 23 Kilogramm. Doch das ist für ein Bike mit grossem Akku, 160 Millimetern Federweg an der Front und 160 Millimetern am Heck immer noch sehr akzeptabel. Der Bosch Performance CX Antrieb mit 340 Prozent maximaler Unterstützung sorgt für mächtig Wumms und Beschleunigung. Wem das nicht ausreichen sollte, kann das Wild auch in der M-LTD-Variante und einem CX Race Motor erstehen – mit dann bis zu 400 Prozent Unterstützung.




Mondraker Crafty Carbon R mit Performance CX




«Draufsetzen, wohlfühlen und Gas geben», lautet die Devise des Crafty Carbon R. Wie seit Jahren gehört Mondraker-typisch die «Forward Geometry» mit langem Reach und Oberrohr sowie ultra kurzem Vorbau zu den besonderen Kennzeichen des Bikes. Der Sitzwinkel von 73,5 Grad sorgt für eine angenehm aufrechte Sitzposition. Gleichzeitig lässt sich das Bike damit sehr effizient treten. Die 455 Millimeter langen Kettenstreben bieten einen stimmigen Kompromiss aus guten Klettereigenschaften und hoher Agilität auf engen, kurvigen Trails. Eine sichere Bank ist der Bosch Performance CX als kraftvoller und gleichzeitig gut dosierbarer Antrieb. Die Wahl der Unterstützungsstufen erfolgt per Mini-Remote vom Lenker aus. Sie ist kabellos per Bluetooth mit dem Controller-Display im Oberrohr verbunden. Als limitierte XR LTD Version gibt’s das Crafty Carbon alternativ mit noch kraftvollerem und direkter ansprechendem Bosch CX Race Antrieb mit Extended Boost Modus.




Text und Bilder: Christian Penning Kommentare

Traildevil

vor 2 Jahren 7/5/2023

Featured

Letzte Beiträge von Traildevil

mal angesehen.
Hansueli Spitznagel