WHAT THE HELL: Zoff mit Wuffy!

vor 3 Jahren von Traildevil



«What the Hell!» So heisst unser Blog-Format, in dem wir uns mit aktuellen Mountainbike-Themen auseinandersetzen – von Techtalk und Sport, über Lifestyle und Szene-Gossip bis zu Bike-politischen Themen. Diese Woche geht’s um Hunde auf dem Trail und das richtige Verhalten bei unangenehmen Begegnungen. Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion. Ihr habt Themen für uns: Dann nichts wie her damit unter redaktion@traildevils.ch  

«Er will doch nur spielen!» versucht mich die Hundebesitzerin zu beschwichtigen, nachdem ihr Belgischer Schäfer seine furchterregenden Eckzähne gefletscht hat. Spielen? Sehr gerne, aber nicht mit mir! Denn zum Spielen mit Hunden bin ich auf dem Mountainbike grundsätzlich nie aufgelegt. Das hat auch damit zu tun, dass ich einen Höllenrespekt habe. Ich bin auch kein Hundeversteher. Ich kann nicht unterscheiden, ob das Tier auf spielerische Art und Weise sein Sprintvermögen unter Beweis stellen will, sein Revier markiert, meine Waden seinen Jagdinstinkt wecken oder der haarige Geselle einfach nur erschrocken ist und quasi einen Gegenangriff startet. Unabhängig von Motiv und dem realen Gefahrenpotenzial für meine Waden – das Herz ist mir in die Bike-Shorts gerutscht. Immerhin zeigt die Hundebesitzerin Verständnis dafür, dass ihr Wuffy mir einen ordentlichen Schrecken eingejagt hat.




Nicht jeder Hund auf dem Trail ist so im Einklang mit dem Biker wie hier – Foto: Jens Scheibe

Man kennt das auch anders: Statt einer Entschuldigung wird man angebafft, weil man sich falsch verhalten und so die Eskalation provoziert habe. Aber weshalb hetzen Hunde Mountainbikern hinterher? Eine kurze Recherche liefert zwei Antworten. Erstens tendieren junge Hunde und Welpen dazu, alles was ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht zu untersuchen und zu jagen. Wenn Besitzer nicht frühzeitig auf dieses Verhalten eingehen und ausmerzen, dann kann es sein, dass die Hunde oft ihr ganzes Leben lang diesem Verhaltensmuster folgen. Na dann, Prost nägeli! Zweitens gehören Jagen und Hetzen zu den Grundinstikten jedes Hunds. Wird ein Mountainbiker verfolgt, ist’s meist eine Art Hatz. D.h. der Hund ist nicht darauf aus, sein Beute zu erlegen. Gott sei Dank! Es reicht ihm, sein Opfer eine Zeitlang zu hetzen. Der Hund könnte überholen, läuft aber lieber auf gleicher Höhe mit und schnappt eventuell noch zu ohne dabei zwingend auch effektiv zubeissen zu wollen. Die Hatz ist meist erfolgreich beendet, wenn der Radfahrer bremst und absteigt. Ich werde also künftig eine Vollbremsung einlegen und versuchen das Mountainbike als Schutzschild zwischen mich und den Hund zu bringen. 

Und ich werde die sechs Tipps beherzigen, die echte Hundeversteher Mountainbikern mit auf den Trail geben: 

  1. Die/Den HundeführerIn frühzeitig auf mich aufmerksam machen, damit diese/r den Hund an die Leine nehmen oder am Halsband festhalten kann. Man kann auch freundlich darum bitten, dies zu tun. 
  2. Zeigen sich die Hundebesitzer nicht «kooperativ», kann man sich mit einer Wasserflasche bewaffnen und den heranstürmenden Hund damit anspritzen. Das schreckt die meisten Hunde ab.
  3. Anhalten, mit fester Stimme den Hund anschreien und eventuell auf ihn zugehen. Diese Option macht allerdings nur dann Sinn, wenn man auch wirklich keine Angst vor dem Hund hat. Andernfalls kann die Aktion auch das Gegenteil bewirken: Der Hund spürt die Angst und wird unter Umständen noch aggressiver. 
  4. Unbedingt den Augenkontakt meiden, denn das macht Hunde aggressiver.
  5. Wenn ein Hund hinter dem Zaun tobt (und der Zaun eventuell überspringen könnte) einen angedeuteten Bogen um das Grundstück fahren und dem Hund damit signalisieren: Ich akzeptiere Dein Territorium.
  6. Und zuguterletzt empfehlen Hundetrainer, dass man die Vorbeifahrt ankündigen kann: «Hundchen, ich komme. Ganz ruhig bleiben!». Die Begründung: Hunde erschrecken gerne Leute. Mit der akkustischen Ankündigung der Vorbeifahrt nimmt man dem Hund diese Option, weil man ihm schon signalisiert hat, dass man sich seiner Präsenz bewusst ist.

So, dann schauen wir mal, ob ich dann auch wirklich die Eier habe, das genauso umzusetzen, wenn das nächste Mal ein Rottweiler hinter mir herprescht. Welche Erfahrungen hast Du mit Hunden und ihren Besitzern gemacht? Bist Du schon einmal von einem Hund gebissen worden? Was ist dein Tipp, wie man am besten mit Hunden umgeht? Diskutiere mit!

Jürg Buschor Kommentare

Traildevil

vor 3 Jahren 9/2/2021

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Hansueli Spitznagel