Traildevils rockt die "Home of Trails" in Davos
vor 5 Jahren von Traildevil
Davos hat Berge, Trails und einsame Täler und das
Bündnerland einen vielversprechenden Slogan für Biker: «Home of Trails». Denn
hier kann man, wie die Werbung verspricht, alle Wanderwege befahren. Das
mussten wir einfach testen.
Wer Bergidylle, schmucke Holzhäuser und ein gemütliches Bergdorf erwartet, wird von Davos zuerst einmal enttäuscht sein. Stattdessen reihen sich in der schier unendlich langen Stadt Hotels, Wohnhäuser und Einkaufsläden aneinander. Das ändert sich aber schleunigst, fährt man mit einer der Bergbahnen in die Höhe. Nachdem wir unser Bike-Hotel bezogen und die Bikes einem letzten Check unterzogen hatten, und die Klamotten und Schoner alle da sassen wo sie sollten, wollten wir schleunigst erfahren, was da oben unser Bikerherz höherschlagen lassen sollte. Da es bei unserer Ankunft bereits Nachmittag war und die Gondelbahn zum Jakobshorn gleich um die Ecke liegt, entschieden wir uns, dort hochzufahren und zur Eingewöhnung einige flowige Trails zu geniessen. Via Gondelbahn ging es zuerst auf die Jschalp und mit einem kurzen Umstieg auf eine andere Gondel weiter auf das Jakobshorn. Schon da war klar – hier sind sie wirklich auf Biker ausgerichtet. Ein separater Eingang für Biker war ausgeschildert, ebenso ein vorgegebener Platz für die Bikes in der Gondel. Ganz oben angekommen eröffnete sich uns ein traumhaftes Bergpanorama. Wir waren der Berg-Idylle also schon einiges näher. Wir waren heiss die ersten Meter zu rocken… Bis zur Mittelstation war von flowig bis verblockt alles dabei – immer sehr spassig. Ab der Mittelstation bis hinunter nach Davos, bot sich dann ein fliessender und eigens für Biker schön ausgebauter Trail an. Ohne Gezirkel um enge Kurven und heftiges Rütteln über Stock und Stein, bewältigten wir den zweiten Teil der Strecke. Weil der Fun-Faktor ziemlich gross war gingen wir gleich nochmals auf die Bahn.
Zurück im Hotel, und auch da – alles ausgerichtet auf unsere zweirädrigen Freunde: Wasserschlauch und Bikehalterung für die Dusche danach, abschliessbarer Fahrradkeller. Wir hatten Glück, auch für uns war gesorgt – ein gemütliches Zimmer, mit Dusche statt Schlauch und bequemen Betten für eine erholsame Nacht.
Am Morgen erwartete uns entgegen des Wetterberichtes wunderschönes Wetter. Wir waren also bereit für Part two eines tollen Bike- und Naturerlebnisses. Unser Ziel, das Sertigtal – unterwegs auf einem Teil des Alps Epic Trail Davos – der längste Singletrail der Schweiz. Da hatte man wirklich pure nature… Vorbei an kleinen Bergseen, Edelweiss und «Mungge-Gepfeiffe» und ganz viel Wanderern. Da war es nun, dieses Trail-Sharing. Und wir sollten erfahren, wie es wirklich sein kann. Nämlich sehr angenehm – möglich macht dies eine tolerante und rücksichtsvolle Einstellung von beiden Seiten, die wir ohne Ausnahme während drei Tagen in Davos erfahren durften. Bremst man als Mountain-Biker ab oder hält an engen Stellen zum Kreuzen an, danken dies die Wanderer mit ebensolchem Verhalten. Da muss man sich höchstens mal einen Spruch anhören, warum man denn so langsam unterwegs sei… Nach einem sich dahin-schlängelnden tollen Wander-Bike-Trail mit vielen Höhenmetern abwärts und wenig hinauf, konnten wir in Sertig angekommen bei herrlicher Aussicht einheimische Spezialitäten geniessen. Zumindest kleine Appetizer… Denn die Karte vom Walserhuus im Sertigtal war so randvoll von einheimischen Köstlichkeiten, dass wir uns entschieden am Abend mit dem Auto nochmals zum Gaumenschmaus zu kommen. Für die Rückfahrt nach Davos konnte man von hier aus nun den Epic Trail bis Fillisur zu Ende fahren oder direkt nach Davos fahren. Wir entschieden uns für Letzteres und rockten dafür noch ein bisschen den Flowtrail am Jakobshorn.
Das Wetter in der Nacht war nicht sehr vielversprechend für den nächsten Tag, aber wir hatten Petrus auf unserer Seite. Pünktlich zum Aufstehen präsentierten sich die Bündner Berge wieder in ihrer vollen Pracht unter blauem Himmel. Also looos… Ziel war dieses Mal die Parsennbahn um aufs Weissfluhjoch zu gelangen und von da hinüber zum Gotschnagrat. Bittere 5 Grad liessen uns auch die letzten mitgebrachten Klamotten noch anziehen – aber auch heute waren wir wieder geflasht von knackigen Singeltrails, bissigen Aufstiegen und beeindruckenden Höhenwegen. Kurz vor unserem ersten Ziel, dem Gotschna, entdeckten wir die Mungga-Hütte. Für uns nun ein Bijoux und Geheimtipp. Eine kleine, äusserst herzlich geführte Berghütte die zum Verweilen einlädt. Ob Aprés-Ski im Winter oder Aprés-Bike-Einkehr im Sommer, nebst der tollen und äusserst charmanten Bedienung, sind die selbstgemachten Köstlichkeiten und der Mungga-Furz nicht zu verachten – denn ein Besuch auf der Mungga-Hütte ist gemäss Hüttenwart Jörg erst ein Besuch, wenn man einen Mungga-Furz hatte… In unserem Fall hätten wir diesen wohl besser sein lassen, wenn wir gewusst hätten, was uns danach erwartet: Aufstieg hardcore. Von unten sieht der Aufstieg zum Gotschnagrad nicht mal so heavy aus. Wir wählten von den beiden Varianten Trail oder Schotterstrasse die letztere, welche mit den Kilometern von zwei Tagen und dem Mungga-Furz in den Beinen, noch den Rest von uns abverlangte. Oben angekommen einmal mehr diese Aussicht über das ganze Bündnerland, welche für so einiges entschädigt. Die Abfahrt zurück nach Davos war zu Beginn über Feld und Wiese eher mit lässigem Surfen zu vergleichen, was dann aber ziemlich schnell in einem groovigen Trail und noch schneller in rauer Bergwelt endete. Unsere Skills waren am Ende und wir mussten das Bike für ein paar Höhenmeter aufbuckeln. Für unsere Verhältnisse waren die Felsbrocken zu gross, das Gelände zu steil. Wo Downhill-Profis wohl ihre pure Freude gehabt hätten, mussten wir Forfait geben. Spass hatten wir trotzdem und fuhren, unten angekommen, mit glücklichen Gesichtern zurück nach Davos um unsere Heimreise anzutreten.
Herzlichen Dank Davos, es war der Hammer! Wir werden wieder kommen.
Weitere Informationen:
https://www.davos.ch/sommer/aktivitaeten/bike/
Übernachtung:
https://www.mountainhotels.ch/hotel/hotel-ochsen/
Diverses:
http://www.munggahuetta.ch/
https://traildevils.ch/Destinations/Davos-Klosters Kommentare
Wer Bergidylle, schmucke Holzhäuser und ein gemütliches Bergdorf erwartet, wird von Davos zuerst einmal enttäuscht sein. Stattdessen reihen sich in der schier unendlich langen Stadt Hotels, Wohnhäuser und Einkaufsläden aneinander. Das ändert sich aber schleunigst, fährt man mit einer der Bergbahnen in die Höhe. Nachdem wir unser Bike-Hotel bezogen und die Bikes einem letzten Check unterzogen hatten, und die Klamotten und Schoner alle da sassen wo sie sollten, wollten wir schleunigst erfahren, was da oben unser Bikerherz höherschlagen lassen sollte. Da es bei unserer Ankunft bereits Nachmittag war und die Gondelbahn zum Jakobshorn gleich um die Ecke liegt, entschieden wir uns, dort hochzufahren und zur Eingewöhnung einige flowige Trails zu geniessen. Via Gondelbahn ging es zuerst auf die Jschalp und mit einem kurzen Umstieg auf eine andere Gondel weiter auf das Jakobshorn. Schon da war klar – hier sind sie wirklich auf Biker ausgerichtet. Ein separater Eingang für Biker war ausgeschildert, ebenso ein vorgegebener Platz für die Bikes in der Gondel. Ganz oben angekommen eröffnete sich uns ein traumhaftes Bergpanorama. Wir waren der Berg-Idylle also schon einiges näher. Wir waren heiss die ersten Meter zu rocken… Bis zur Mittelstation war von flowig bis verblockt alles dabei – immer sehr spassig. Ab der Mittelstation bis hinunter nach Davos, bot sich dann ein fliessender und eigens für Biker schön ausgebauter Trail an. Ohne Gezirkel um enge Kurven und heftiges Rütteln über Stock und Stein, bewältigten wir den zweiten Teil der Strecke. Weil der Fun-Faktor ziemlich gross war gingen wir gleich nochmals auf die Bahn.
Zurück im Hotel, und auch da – alles ausgerichtet auf unsere zweirädrigen Freunde: Wasserschlauch und Bikehalterung für die Dusche danach, abschliessbarer Fahrradkeller. Wir hatten Glück, auch für uns war gesorgt – ein gemütliches Zimmer, mit Dusche statt Schlauch und bequemen Betten für eine erholsame Nacht.
Am Morgen erwartete uns entgegen des Wetterberichtes wunderschönes Wetter. Wir waren also bereit für Part two eines tollen Bike- und Naturerlebnisses. Unser Ziel, das Sertigtal – unterwegs auf einem Teil des Alps Epic Trail Davos – der längste Singletrail der Schweiz. Da hatte man wirklich pure nature… Vorbei an kleinen Bergseen, Edelweiss und «Mungge-Gepfeiffe» und ganz viel Wanderern. Da war es nun, dieses Trail-Sharing. Und wir sollten erfahren, wie es wirklich sein kann. Nämlich sehr angenehm – möglich macht dies eine tolerante und rücksichtsvolle Einstellung von beiden Seiten, die wir ohne Ausnahme während drei Tagen in Davos erfahren durften. Bremst man als Mountain-Biker ab oder hält an engen Stellen zum Kreuzen an, danken dies die Wanderer mit ebensolchem Verhalten. Da muss man sich höchstens mal einen Spruch anhören, warum man denn so langsam unterwegs sei… Nach einem sich dahin-schlängelnden tollen Wander-Bike-Trail mit vielen Höhenmetern abwärts und wenig hinauf, konnten wir in Sertig angekommen bei herrlicher Aussicht einheimische Spezialitäten geniessen. Zumindest kleine Appetizer… Denn die Karte vom Walserhuus im Sertigtal war so randvoll von einheimischen Köstlichkeiten, dass wir uns entschieden am Abend mit dem Auto nochmals zum Gaumenschmaus zu kommen. Für die Rückfahrt nach Davos konnte man von hier aus nun den Epic Trail bis Fillisur zu Ende fahren oder direkt nach Davos fahren. Wir entschieden uns für Letzteres und rockten dafür noch ein bisschen den Flowtrail am Jakobshorn.
Das Wetter in der Nacht war nicht sehr vielversprechend für den nächsten Tag, aber wir hatten Petrus auf unserer Seite. Pünktlich zum Aufstehen präsentierten sich die Bündner Berge wieder in ihrer vollen Pracht unter blauem Himmel. Also looos… Ziel war dieses Mal die Parsennbahn um aufs Weissfluhjoch zu gelangen und von da hinüber zum Gotschnagrat. Bittere 5 Grad liessen uns auch die letzten mitgebrachten Klamotten noch anziehen – aber auch heute waren wir wieder geflasht von knackigen Singeltrails, bissigen Aufstiegen und beeindruckenden Höhenwegen. Kurz vor unserem ersten Ziel, dem Gotschna, entdeckten wir die Mungga-Hütte. Für uns nun ein Bijoux und Geheimtipp. Eine kleine, äusserst herzlich geführte Berghütte die zum Verweilen einlädt. Ob Aprés-Ski im Winter oder Aprés-Bike-Einkehr im Sommer, nebst der tollen und äusserst charmanten Bedienung, sind die selbstgemachten Köstlichkeiten und der Mungga-Furz nicht zu verachten – denn ein Besuch auf der Mungga-Hütte ist gemäss Hüttenwart Jörg erst ein Besuch, wenn man einen Mungga-Furz hatte… In unserem Fall hätten wir diesen wohl besser sein lassen, wenn wir gewusst hätten, was uns danach erwartet: Aufstieg hardcore. Von unten sieht der Aufstieg zum Gotschnagrad nicht mal so heavy aus. Wir wählten von den beiden Varianten Trail oder Schotterstrasse die letztere, welche mit den Kilometern von zwei Tagen und dem Mungga-Furz in den Beinen, noch den Rest von uns abverlangte. Oben angekommen einmal mehr diese Aussicht über das ganze Bündnerland, welche für so einiges entschädigt. Die Abfahrt zurück nach Davos war zu Beginn über Feld und Wiese eher mit lässigem Surfen zu vergleichen, was dann aber ziemlich schnell in einem groovigen Trail und noch schneller in rauer Bergwelt endete. Unsere Skills waren am Ende und wir mussten das Bike für ein paar Höhenmeter aufbuckeln. Für unsere Verhältnisse waren die Felsbrocken zu gross, das Gelände zu steil. Wo Downhill-Profis wohl ihre pure Freude gehabt hätten, mussten wir Forfait geben. Spass hatten wir trotzdem und fuhren, unten angekommen, mit glücklichen Gesichtern zurück nach Davos um unsere Heimreise anzutreten.
Herzlichen Dank Davos, es war der Hammer! Wir werden wieder kommen.
Weitere Informationen:
https://www.davos.ch/sommer/aktivitaeten/bike/
Übernachtung:
https://www.mountainhotels.ch/hotel/hotel-ochsen/
Diverses:
http://www.munggahuetta.ch/
https://traildevils.ch/Destinations/Davos-Klosters Kommentare