Slowenien, ein eigener Mikrokosmos für Trailfans
vor 4 Jahren von Traildevil

Was käme heraus, wenn man Europa auf ein Gebiet halb so gross wie die Schweiz schrumpfen würde? Slowenien! Ein Bike-Trip, so vielseitig und spannend wie ein ganzer Kontinent.
Gerade mal halb so gross wie die Schweiz, bietet der Landstrich zwischen Italien, Österreich, Ungarn und Kroatien von jedem seiner Nachbarländer etwas – und noch viel mehr: weite Wälder wie in Finnland, wilde Alpengipfel wie in Graubünden, malerische Bergseen wie in Oberbayern oder im Salzkammergut. An der Slowenischen Riviera reicht der Blick über türkis schimmernde Meeresbuchten bis zu den Alpen. Kaum drückt man aufs Gaspedal, ist man schon in einer völlig anderen Gegend. Ganz ohne Materietransmitter oder Warp-Antrieb.

Es ist acht Grad kühl. Ein kaum eine Radlänge breiter Stollen führt hinein in den Fels. Im Schein der Stirnlampen lassen sich Schweiss, Schwielen und Staublungen förmlich fühlen, die die Arbeit in den Stollen vor Jahrhunderten gekostet hat. Seit 1665 wurden in diesem Berg Blei- und Zinkerz gefördert. 1000 Kilometer umfasst das kartierte Stollensystem. Zehn davon hat Anej für Biker befahrbar gemacht. «45 Tage lang habe ich zusammen mit ein paar Freunden und ehemaligen Bergleuten geschuftet.» Das Herz der Untergrund-Strecke ist das «Black Hole», ein drei Kilometer langer Abschnitt wie eine knackige unterirdische Achterbahn samt Drops, Spitzkehren und weiten Felssälen. Die wirken wie der Vorhof zur Hölle. Eine solche muss die Arbeit für die Knappen gewesen sein, als das Bleierz noch in reiner Handarbeit gefördert wurde. Gerade einmal 20 bis 30 Zentimeter am Tag konnten die Bergleute damals die schmalen Schächte in den Berg treiben. Der Fels bietet guten Grip, doch der Ritt durch die allein von der Stirnlampe erleuchteten Stollen erfordert gute Nerven. Nicht nur einmal hat man in den engen Kurven das Gefühl, gegen die Wände oder die Decke zu crashen. «Der Berg ist durchlöchert wie Schweizer Käse», sagt Anej und wirft einen Steinbrocken in ein senkrecht nach unten führendes Loch. Es dauert mehrere Sekunden, ehe er aufschlägt, danach ist noch eine ganze Weile ein sich entfernendes Poltern zu hören. «Tief», meint Anej trocken. Zur Sicherheit hat er an den gefährlichen Stellen Netze gespannt. Komplett durchfahren hat den Stollen bislang noch keiner. Kein Wunder. An der Schlüsselstelle, dem Black Hole, müssen wir die Bikes fünf Meter senkrecht abseilen. Für seine Biker-Gäste hat Anej eine Leiter installiert.

Den kompletten Artikel über den Bike-Trip in Slowenien gibt es Born:
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