Singletrail Roadtrip Graubünden

vor 3 Monaten von Traildevil
Du hast ein verlängertes Wochenende geplant und willst dieses auf einigen der besten Trails verbringen, die sich in der Schweiz finden lassen? Bitteschön! Traildevils schickt Dich in die südöstlichste Ecke der Schweiz. Denn die Destination Graubünden lohnt sich nicht nur deshalb, weil sie Mountainbikende auf allen Singletrails mit offenen Armen empfängt, sondern auch unzählige Tourenoptionen in allen Schwierigkeitsgraden bereithält. Wir haben aus hunderten Touren ausgewählt und schlagen dir vier Tagestouren vor, die sich zu einem unvergesslichen Roadtrip durch den Kanton verbinden lassen. Diese vier Bündner Trails sind die Essenz – und man erreicht sie ohne lange Transferstrecken dazwischen. Aber sei gewarnt!  Die Beine werden nach diesem Trip schwer sein, denn trotz Seilbahn- oder Zugunterstützung gibt es diese Highlight-Touren nicht geschenkt! In diesem Sinne – Vorhang auf für den Traildevils Singletrail Roadtrip Graubünden.


Scuol - Switchbacks am Piz Clünas
Ein wenig plagen muss man sich auf dieser Tour. Vor allem gilt das für den 350-Höhenmeter-Schlenker über den Piz Clünas. Hier gilt: Wer sein Bike liebt, der schiebt. Doch die Plackerei lohnt sich! Vom Gipfel des Scuoler Hausbergs führt eine Kombination aus Singletrails über 1600 Tiefenmeter bis hinunter an die Ufer des Inns. Und zwar durch alpines Gelände, gespickt mit Switchbacks und teils auch gewürzt mit ausgesetzten Stellen. Eine solide Fahrtechnik sollte man also vorweisen können, wenn man sich in dieses Abenteuer stürzt. Den Singletrailgrad S2 sollte man schon mit einigen Sicherheitsreserven beherrschen. Wenn diese Voraussetzung gegeben ist, kann man sich hier auf eine MTB-Tour freuen, an die man noch lange gern zurückdenken wird. Tipp: früh aufbrechen und die erste Seilbahn nehmen. Der Anstieg zum Piz Clünas ist komplett südseitig exponiert und bei strahlender Sonne entsprechend schweisstreibend!

Info: Fahrtechnik: 5/5
Kondition: 4/5Distanz: 26,1 km Höhendifferenz: 870 m uphill, 1760 m downhill


St. Moritz – Fuorcla Valletta 
Der Abstecher über den Piz Nair zählt für alle Trail Addicts zu den «Must dos» rund um St. Moritz. Allein schon die Aussicht über die Berninagruppe und die Oberengadiner Seen ist das Seilbahnticket mehr als wert. Aber auch in Sachen Bikespass lässt sich diese Runde nicht lumpen. Die Abfahrt von der Fuorcla Schlattain wartet mit alpinem Flow auf handgebauten Trails auf. Ab dem Lej Alv geht es dann konditionell ein wenig zur Sache. Der schon länger bekannten Tour «Trais Fluors» folgend schlängelt sich der Trail in teils mit Fels durchzogenem Gelände nach oben. Hier kann man schon einige Schweisstropfen lassen. Doch erst kurz vor dem Sessellift Trais Fluors geht es dann richtig zur Sache. Dies in Form einer 100-Höhenmeter-Tragepassage, die man, der dünnen Luft sei Dank, gehörig auskosten darf. Doch auch hier folgt die Belohnung auf den Fuss. Hinter der Passhöhe wartet eine nicht enden wollende Abfahrt durch alpines Gelände, die Ridern mit einer soliden Fahrtechnik ein breites Grinsen auf das Gesicht zaubern wird.
Info: Fahrtechnik: 4/5
Kondition: 3/5Distanz: 16,5 km Höhendifferenz: 420 m uphill, 1750 m downhill


Davos – Duranna Run
Hoch mit der Seilbahn, zurück mit der Rhätischen Bahn – und dazwischen auf knapp 1900 Tiefenmetern Trail ein Highlight nach dem anderen abknipsen. So lautet, kurz zusammengefasst, das Programm auf diesem Trail. In der kalten Jahreszeit zählt die Strecke zwischen dem Weissfluhjoch und dem kleinen Talort Küblis im Prättigau zu den längsten Skiabfahrten der Schweiz. Der gleichnamige Biketrail folgt im Grossen und Ganzen dem Verlauf der Skiroute, durchzieht dabei aber sämtliche alpine Vegetationszonen von Hochgebirgs-Wüstenei über saftige Alpen bis zum schattigen Bergwald. Schon zu Beginn der Abfahrt ist ein beherzter Griff zum Lenker gefragt. Anfangs folgt man einem Jeeptrack. In den parallel durch eine felsige «Mondlandschaft» verlaufenden Singletrail biegt nur ein, wer sich von Kerben im Schaltwerk nicht beirren lässt. Bald wird die Landschaft sanfter, der Trail jedoch zeigt dann die Zähne. Auf dem Weg zum Grüensee ist auf Stufen, Spitzkehren und manch verblockter Passage bisweilen auch kaltes Blut gefragt. Und auch der Weiterweg ab der Alp Obersäss ist kaum weniger knifflig: Hier fordern manche Steilstufe und unzählige Wurzeln die Fahrtechnik heraus. Wer schliesslich platt, aber happy in Küblis einrollt, hat satte 15 Kilometer Singletrails hinter sich – aber keinen Zentimeter Langeweile.

Info: Fahrtechnik: 4/5
Kondition: 3/5Distanz: 14,9 km Höhendifferenz: 10 m uphill, 1860 m downhill


Surselva – Woodtli Spezial
Nein, ein Geheimtipp ist die Surselva nicht mehr. Spätestens, seit sich Ralph Näf vor Ort in der Entwicklung in Richtung Bikedestination engagiert (und auch das Team Thömus Maxon das Tal immer wieder zwischen zwei Renneinsätzen für Trainingseinheiten frequentiert), macht die Kunde über die Trailmöglichkeiten rund um die Rheinquelle die Runde. Aber dennoch hat man vor Ort gute Chancen, die ebenso zahl- wie abwechslungsreichen Trails des Tals in relativer Einsamkeit geniessen zu können. Die Woodtli Spezial Tour beginnt am Oberalppass, der kraftsparend per Zug erreicht wird, und schlängelt sich dann zu beiden Seiten des Rheins über eine Abfolge von handgebauten, aber oft dennoch technisch anspruchsvollen und teils auch ausgesetzten Trails Richtung Talausgang. An Highlights mangelt es nicht. Aber der Uphill Slalom über die Crest Liez und der finale Run vom Piz Plaun Grond haben trotzdem gute Chancen, für längere Zeit im Gedächtnis haften zu bleiben.

Info: Fahrtechnik: 4/5
Kondition: 3/5Distanz: 33,1 km Höhendifferenz: 1400 m uphill, 2720 m downhill Kommentare

Traildevil

vor 3 Monaten 7/7/2024

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Dominik Bosshard