Schweizmeisterschaft Radquer
vor 2 Jahren von Traildevil

Am kommenden Sonntag, 15. Januar, finden in Mettmenstetten die Schweizer Meisterschaften im Radquer statt. Alessandra Keller und Kevin Kuhn sind die aktuellen Titelträger, und auch in diesem Jahr favorisiert.

Radquer ist eine Spezialdisziplin, die auch bei Mountainbike-Profis immer populärer wird – als Saisonvorbereitung und als Möglichkeit, auch in der «Rennpause» zusätzliche Rennhärte aufzubauen. Dementsprechend wird am kommenden Wochenende auch Alessandra Keller am Start stehen, die Weltcup-Überfliegerin der vergangenen Saison. In Sachen Radquer hat Keller noch eine recht junge Karriere. Vor etwas mehr als einem Jahr stand sie in Meilen bei ihrem ersten Radquer-Rennen am Start, und wurde seither nie von einer Schweizerin bezwungen. Dem entsprechend hat Alessandra Keller auch in Mettmenstetten die Favoritenrolle inne. Dabei gilt für sie: alles kann, nichts muss. «Die Ausgangslage macht mir nicht viel Druck. Ich fahre Radquer um mich weiterzuentwickeln, um mein Werkzeugbox mit mehr Tools zu füllen. Zudem bin ich eigentlich im Aufbau auf die Bikesaison. Doch ich weiss, dass ich mit einer guten Ausgangslage ins Rennen gehen werde».

Das Kunststück einer Titelverteidigung in den Elite Männern ist Kevin Kuhn bereits gelungen. Ein weiterer Sieg in Mettmenstetten wäre seine dritte Goldmedaille in Folge. Immerhin stehen die Chancen für ihn recht gut, denn in diesem Jahr wurde Kuhn noch in keinem Rennen von einem Schweizer Kontrahenten geschlagen. Mit der Favoritenrolle geht Kuhn entspannt um. «Ich kann mit viel Selbstvertrauen starten. Druck verspüre ich deshalb aber nicht. Ich muss mich einfach auf mich selber konzentrieren und zeigen, was ich kann», zeigt sich der 24-Jährige zuversichtlich vor dem Meisterschaftskampf.

Ein Selbstläufer werden die Radquer-Schweizmeisterschaften aber weder für Keller noch Kuhn werden, denn auch die Konkurrenz ist stark. Weder Timon Rüegg, der Schweizermeister von 2019, noch der dreifache Schweizermeister Lars Forster (2020, 2018 und 2016), und auch nicht Andri Frischknecht oder Loris Rouiller werden Kuhn den Meistertitel kampflos überlassen. Diese vier Konkurrenten sollten jedenfalls in erster Linie in der Lage sein, einen Hattrick des Titelverteidigers zu verhindern.
Schwere Bedingungen erwartet
Insgesamt werden am Sonntag rund 150 Fahrerinnen und Fahrer in Mettmenstetten antreten. Das Meisterschaftsrennen verläuft auf der Strecke des «Swiss Cyclocross Cup», der in dieser Saison neu ins Leben gerufenen nationalen Querfeldein-Rennserie. «Es gibt zwar kleine Streckenänderungen. Aber im Wesentlichen bleibt der Rundkurs derselbe wie schon bei dem Rennen anfangs Oktober», erklärt OK-Präsident Andreas Fuhrer.
Mit Blick auf die Wetterprognosen ist am Wochenende ein sehr hartes Rennen zu erwarten. Zumindest Kevin Kuhn, der hier schon im Oktober ganz oben auf dem Treppchen stand, gibt sich aber trotzdem gelassen: «Der Parcours in Mettmenstetten war bereits im Oktober physisch sehr anspruchsvoll. Doch am Sonntag werden wir noch tiefere Bedingungen und dadurch noch mehr Laufpassagen vorfinden. Das bereitet mir aber keine Sorgen, denn ich bin bereit».
Sieben Rennen, neun Meistertrikots, elf Medaillensätze
In Mettmenstetten werden am nächsten Sonntag in sieben Rennen nicht weniger als neun Meistertrikots vergeben. Zeitplan der Rennen:
- 9.15 Uhr - U17 (männlich + weiblich).
- 10.30 Uhr - Masters (hier gibt es nur einen Meister, es werden aber drei verschiedene Medaillensätze vergeben)
- 11.15 Uhr - U19-Kategorie
- 13 Uhr - U23 Herren
- 14 Uhr Elite Frauen + zeitgleich: U23/ U19 Frauen
- 15.15 Uhr – Elite Männer
Fotos: Jasmin Honold / Jann Fretz Kommentare