Race Report EDC Maribor & WC Losinj Noel Niederberger

vor 6 Jahren von NoelNiederberger
  • Whats going on in "NeedsAburger" Life?
Im letzten Monat fing nun endlich die lang ersehnte Saison an. Es war an der Zeit zu zeigen, wie gut ich mich den ganzen Winter vorbereitet habe und wie ready ich zu Beginn der Saison bin. Als erstes Rennen überhaupt dieses Jahr ging es gleich nach Portugal, genauer gesagt nach Lousa, welches ca 2 Stunden von Porto entfernt liegt. Da Zwischen Lousa und der Schweiz ca. 2000km liegen, entschloss das Team das wir alle samt Bike und Ersatz Material mit dem Flieger reisen. Für uns war dieses Rennen als Vorbereitung gedacht, obwohl es gleich eines der wichtigsten Rennen ist und zwar die Europameisterschaft. Trotzdem wollten wir es als Vorbereitung für die kommende Weltcup Saison nehmen und das Material im Renneinsatz testen. Wir kamen am Mittwoch an und gingen gleich auf die Streckenbesichtigung. Die Strecke sah unglaublich gut aus und hatte ein wenig von allem drin und wir konnten es kaum erwarten am Donnerstag fahren zu gehen. Der Zeitplan war ein wenig anders als bei normalen Rennen, welche wir uns gewohnt sind. Donnerstag und Freitag war den ganzen Tag freies Training, Samstag Qualifikation und Sonntag dann das Rennen. Der Donnerstag und Freitag Morgen verliefen super und ich hatte ein super Feeling auf dem Bike und auf der anspruchsvollen Strecke. Freitag Nachmittag kam dann der Regen und zwar wie aus Eimern.  Nichts desto trotz wollte ich fahren gehen und mich mit der nassen Strecke auseinander setzen, da die Wetter Vorhersage für das Wochenende auch Regen voraus sagte. Ich fühlte mich richtig schnell! Ich dachte nichts und niemand könnte mich stoppen, bis dann dieses eine kleine Roadgap kam. Ich sprang es wie immer, da es bis anhin ein Klacks war dieses zu springen. In der Luft sah ich jedoch, dass in der Landung ein riesiges Schlagloch entstanden ist und ich nichts mehr dagegen tun kann. Mein Vorderrad landete genau in diesem Loch und ich steckte ein. Als ich die Augen wieder öffnete, lag ich 15 Meter weiter unten zwischen riesigen Steinen und Baum Strünken. Mein erster Gedanke war „Einfach nicht bewegen, evtl. hast du etwas Schlimmes gebrochen“ ich fing an alles langsam zu bewegen und merkte, dass ich überhaupt keinen Kratzer hatte und auch keine Schmerzen. Tausend Schutzengel hatte ich wohl bei diesem Sturz und ich fuhr erleichtert aber immernoch schockiert runter ins Ziel. Samstag sowie Sonntag verliefen ähnlich und ich hatte einigermassen gute Rennläufe, jedoch bei beiden Pech mit dem Material. Im Qualifikationslauf löste sich meine Hinterachse und das Rad blockierte. Sonntag beim Rennlauf musste ich durch Rennverzögerungen 1 Stunde bei rund 10 Grad und strömendem Regen am Start warten um endlich mein Final Run runter zu brennen. Als es dann soweit war, konnte ich jedoch meine Finger nicht mehr spüren und der Regen und die Kälte hat mir das Gefühl fürs Bike genommen. Zudem hatte ich noch Probleme mit den Bremsen welche in dieser Kälte und Nässe nicht so funktioniert haben wie ich es wollte.  Im Grossen und Ganzen ist das Rennen Wort wörtlich ins Wasser gefallen. Die Positiven Dinge welche ich aus dem Rennen gezogen habe sind jedoch, dass ich mich extrem fit fühle und wir die einigen Probleme am Bike früh gemerkt haben und dies bis zum nächsten Rennen austüfteln können. Eine Woche Später ging es dann richtig los! Wir machten uns auf den Weg nach Maribor, Slovenien für einen IXS Europacup, von welchem wir dann direkt weiter gingen nach Losinj in Kroatien für den ersten Weltcup von diesem Jahr. Nun ging es auch endlich wieder mit dem ganzen Team Set-up an ein Rennen. Die Legendäre Strecke in Maribor ist bekannt dafür, dass sie extrem flüssig ist und es viele verschiedene Linien gibt. Am Donnerstag stand die Streckenbesichtigung an sowie das ganze Team Set-up und die Bikes Ready zu machen. 
Freitag ging es aufs Bike für das offizielle Training und die Strecke war einfach nur geil! Im oberen Teil harter Wald Boden mit vielen natürlichen Wellen und vielen Wurzeln, welche man zum Teil springen konnte. Es folgte ein kleines aber schwieriges Steinfeld, welches nicht einfach war um den Speed zu halten.  
Nach einigen gebauten Elementen wie z.B. einen 12m Double Jump ging es in den neuen Teil, und der war genau mein Ding! Loser Wald Boden, wieder mit extrem vielen Wellen und Wurzeln. Man konnte der Fantasie freien Lauf lassen und mit dem Flow die Linie wählen. Im Grossen und Ganzen ein sehr gelungener erster Tag bei super Wetter. 
Samstag war dann die Qualifikation und ich wusste es wird nicht einfach in die Top 30 zu gelangen, da sehr viele Top Teams und Fahrer angereist sind um diesen Europacup als Vorbereitungsrennen für den ersten Weltcup zu nehmen. Die Top 30 von der Qualifikation werden am Sonntag ins Super Final einziehen und um Punkte kämpfen. Die restlichen Fahrer können das Rennen nur noch unter sich ausmachen im kleinen Finale. Ich war extrem nervös vor dem Start obwohl ich wusste, dass ich den Speed für die Top 10 habe. Der Quali Lauf war dann eher langsam. Ich redete mir während dem Lauf ein ich soll safe fahren und keine Fehler machen. Schlussendlich bin ich dann jedoch so Safe gefahren, dass ich den Einzug ins Super Finale um eine halbe Sekunde verpasst habe.  Nach dem ich mich ein wenig abreagiert habe konnte ich wieder Energie und Motivation sammeln und telefonierte mit meinem Mental Trainer über die Situation. Wir kamen auf den Entschluss, dass es nicht schlecht ist, dass ich nur im kleinen Finale gelandet bin, da ich nun All-Inn fahren kann am Sonntag ohne, dass es Konsequenzen hat. Wie besagt ging ich voll motiviert und risikobereit an den Start am Sonntag und brennte einen super Lauf runter. Leider schlichen sich einige Fehler ein, die mich wertvolle Sekunden kosteten. Schlussendlich wäre ich mit meiner Zeit in den Top 15 im grossen Finale gelandet und wusste dementsprechend, dass ich es noch drauf habe! Zufrieden mit einem soliden Resultat ging es dann am Montag weiter nach Kroatien. Genauer gesagt auf die kleine Insel Losinj, welche noch ein weniger südlicher liegt als Cres. Die Fahrt mit dem Teambus und Anhänger dauerte knapp 6 Stunden, diese vergingen jedoch wie im Flug durch den kurzen Aufenthalt auf der Fähre und den lustigen dummen Gesprächen mit den Teamkollegen. Da wir direkt nach Losinj gefahren sind hatten wir Dienstag und Mittwoch frei, und konnten die freie Zeit auf der schönen Insel geniessen und einen "Kurz Urlaub“ machen, während das Team die Bikes wieder auf Topform brachte. Donnerstag war es dann soweit und es ging auf die Streckenbesichtigung. Vom Starthaus sah man über die ganze Insel aufs Meer und es war Atemberaubend! Wir wussten schon im vor hinein, dass die Strecke extrem Steinig sein wird und dies bestätigte sich dann beim Trackwalk. Im Grossen und Ganzen war es ein riesiges Steinfeld von oben bis unten, welches mit einem Zielsprint von ca. 30 Sekunden durch die Stadt endete.  Noch nie im Leben hatte ich so viele Steine an einem Berg gesehen und wusste noch nicht was ich davon halten soll. Am Freitag ging es zum ersten Mal mit dem Bike auf die steinige Strecke und ich war überrascht wie gut fahrbar es ist. Zu Fuss sah es um einiges weniger flüssig aus als es zum Fahren war. Trotzdem durfte man sich keine Fehler erlauben und musste extrem präzise fahren. Nicht nur wegen dem Risiko sich zu verletzen, sondern auch um ohne Plattfuss nach unten zu kommen, denn die Steine waren extrem spitzig und scharf. Also ging ich das Training langsam an und versuchte langsam alle Lines und Sprünge zu meistern, welches mir am Ende des Tages dann gelang. Samstag ging es dann um die Wurst. Tag der Qualifikation und es qualifizierten sich nicht wie im Vorjahr 80 Fahrer, sondern nur noch 60. Zudem kam das Risiko dazu einen Plattfuss einzufahren und es gar nicht bis zur Ziellinie zu schaffen.  Nervös aber ready ging ich an den Start und wusste ich muss ruhig, präzise und nicht auf Risiko fahren. Es gelang mir einen extrem safen Lauf runter zu bringen welcher mich auf den 39. Endrang brachte. Ich wusste es ist noch ein grosses Steigerungspotenzial da, jedoch war ich froh die Quali gut gemeistert zu haben. Denn durch die Steine gab es viele Platten und auch Verletzungen, wodurch auch viele Top Fahrer scheiterten und sich nicht fürs Finale qualifizierten. Sonntag, war es endlich soweit! Raceday am ersten Weltcup von dieser Saison. Mit nur noch 60 Fahrern im Finale, dauerte das Finale weniger lang und auch die Pause zwischen Training und Finallauf war kürzer. Nichts desto trotz war ich voll motiviert und Mental ready fürs Finale! Ich pedalierte aus dem Starthaus wie ein verrückter und ging gleich im ersten Waldstück all-inn! Was jedoch eine Fehlentscheidung war, denn meine Linien gingen nicht mehr auf und ich traf alle spitzigen Steine. Ich merkte wie sich die Speichen am Hinterrad gelöst haben und dass ich Luft verliere. Ich versuchte mich zu beruhigen und versuchte von da an sauber und rund runter zu fahren, um den Schaden am Hinterrad so klein als möglich zu halten. Dies gelang mir gut und ich konnte mit einem soliden Rest des Laufes noch ein wenig Zeit gut machen. Am Ende reichte es dann für Rang 37 mit welchem ich ganz zu frieden bin für die Verhältnisse und für das, dass ich nur noch 0,7 Bar im Hinterreifen hatte.  Ein Sportler ist nie ganz zu frieden mit seiner Leistung und weiss immer, dass es noch besser geht. Auch ich wusste es war noch viel möglich für mich, denn den Speed für die Top 20 hatte ich. Nach vergleichen der bisherigen Erfolge und deren dieser Saison habe ich gesehen, dass ich seit 2013 kein Ergebnis in der Top 70 einfahren konnte beim ersten Weltcup der Saison. Dies motiviert mich und ich weiss, dass die nächsten Rennen in Fort William und Leogang mir entgegenkommen.  In den nächsten 3-4 Wochen versuche ich mich noch mehr wohl zu fühlen auf dem Downhill Bike und versuche meine Schnellkraft zu verbessern. Zudem werde ich an einigen Bike Events in der Schweiz (RocketAir Thun und BikeDays Solothurn) sein, um mich ein wenig zu zeigen und einige Side Events zu fahren. 
  1. Vielen Dank, dass Ihr hinter mir steht, denn ohne euch wäre das Ganze nicht möglich=)  Sportliche Grüsse Noel Niederberger 
Kommentare

NoelNiederberger

vor 6 Jahren 4/26/2018

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