Im Test: TREK Rail 9.8 XT

vor 2 Jahren von Traildevil



Welche Anforderungen sollte ein E-MTB erfüllen, damit es so richtig Spass macht? Es sollte sich leicht treten lassen, gut klettern, sollte flink zu manövrieren sein, gleichzeitig Fahrsicherheit wie Sicherheitsreserven vermitteln und somit bergab souverän auch über roughe Trails bügeln. Diesem «Pflichtenkatalog» werden wohl die meisten Biker zustimmen – und bedauernd feststellen, dass man meist irgendwo einen Abstrich hinnehmen muss. Nach dem Test des Trek Rail 9.8 XT auf den durchaus fordernden Trails der Dolomiti Paganella Bike Region konnte das BORN-Testteam ruhigen Gewissens einen Haken hinter jede einzelne dieser Anforderungen machen. Wie schon die vorigen Versionen des Rail ist auch die aktuelle Generation des Trek Rail 9.8 XT ein erfreulich potenter Allrounder und meistert den Spagat einer guten Leistung in allen Disziplinen erstaunlich gut.  







AUSDAUERNDER AKKUWas ist neu an der aktuellen Generation? Zuerst einmal haben die Entwickler des Rail mehr Platz für den Akku geschaffen. Im Unterrohr sitzt nun ein ausdauernder 750-Wh-Akku. Für das Testbike in Rahmengrösse L zeigte die Waage nun 23,8 Kilogramm an. Damit liegt das Rail 9.8 XT aber ganz gut ihm Rahmen dessen, was auch bei anderen E-MTBs ähnlicher Motor-, Federwegs- und Reichweitenklassen Standard ist. Doch auch die Geometrie wurde überarbeitet. Der Reach ist nun deutlich länger, und der Sitzwinkel um immerhin zwei Grad steiler geworden, was sich positiv auf die Kletterfähigkeiten auswirkt. Zusätzlich hat Trek den Carbon-Rahmen an entscheidenden Stellen verstärkt. Unter anderem verfügt er nun über ein dickes 34,9-mm-Sitzrohr zur Aufnahme robusterer Vario-Sattelstützen. Der Hinterbau ist im Gegensatz zu den Vorgängermodellen nun ebenfalls aus Carbon gefertigt. Das Oversized-Steuerrohr wurde für E-MTB-optimierte Federgabeln optimiert. Zudem lässt sich die Geometrie nun mit dem Mino Link Flip-Chip an der Sitzstrebe individuell anpassen: High bedeutet 0,5 Grad steiler für mehr Bodenfreiheit und bessere Uphill-Eigenschaften. Die Low-Einstellung ist entsprechend abfahrtsorientierter. Die Anzeige des Bosch Performance Line CX Motors sitzt elegant verpackt und gut geschützt im vorderen Teil des Oberrohrs. Mit der von Bosch gewohnten, farbigen LED-Balkenanzeige informiert das Display schnell erkennbar und übersichtlich über die verbleibende Akkukapazität und die gewählte Unterstützungsstufe. 






FAHRWERK FÜR VIEL FAHRSPASS 

Auf den Trails liefert der Bosch CX Performance Line Antrieb die gewohnt souveräne Vorstellung. Harmonisch abgestimmt und durchzugsstark vermittelt der Motor ein natürliches Fahrgefühl. Allenfalls das Gewicht wegen des grossen Akkus macht Leichtgewichtigen beim Handling etwas zu schaffen. Doch im Vergleich mit anderen E-MTBs mit grossen Akkus und kräftigen Motoren fährt sich das Rail 9.8 ausnehmend quirlig und verspielt. Bergauf entpuppt es sich als flinker Klettermaxe, der selbst auf kniffligen Uphill-Trails souverän performt. Unterm Strich ist das Rail alles andere als ein schweres, träges Power-Bike. Auf knackigen Fels- und Wurzeltrails spielt das hochkarätige Fahrwerk bergab seine Trümpfe aus. Die massive RockShox Zeb Gabel (160 mm Federweg) und der Super Deluxe Ultimate Dämpfer (150 mm Federweg am Heck) harmonieren prächtig. Auch bei Vollgasritten imponiert das Rail mit Laufruhe und Lenkpräzision wie auf Schienen und animiert geradezu, immer noch ein bisschen mehr Gas zu geben. Und dank gutem Pop mach das Rail auch bei Sprüngen Laune. 

«Das Rail würde ich sofort als Partner für lange E-MTB-Touren wählen. Die harmonische Abstimmung des Bosch CX Motors und der ausdauernde Akku überzeugen. Den Rest der Argumente liefern das schluckfreudige Fahrwerk mit viel Sicherheitsreserven auf rauen Trails und die guten Kletterfähigkeiten.» - Ralf Glaser


Kommentare

Traildevil

vor 2 Jahren 9/4/2023

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Hansueli Spitznagel