Im Test: Simplon Rapcon PMAX CX

letztes Jahr von Traildevil



Farbe und Design des Simplon Rapcon Pmax erinnern an einen Stealth Bomber. Was die Fahreigenschaften betrifft, wirkt es wie eine Mischung aus F16 Kampfflugzeug und Leopard Panzer – das Bike ist pfeilschnell, zielsicher und auch bei hohem Tempo geländegängig. Schneller, höher, weiter – die Entwickler aus Vorarlberg haben in das Simplon Rapcon Pmax CX so ziemlich alles gepackt, was ein E-MTB schnell, stark und ausdauernd macht. Allem voran: der Bosch Performance Line CX Race Motor. Mit einer maximalen Unterstützung von 400 Prozent der Fahrerleistung bietet er noch spürbar mehr Wumms als der Turbo-Modus der herkömmlichen CX-Version. Auch wenn der Motor wie alle anderen E-MTB-Antriebe bei 25 km/h abriegelt, will dieser «Super-Turbo» in der höchsten Unterstützungsstufe beherrscht werden. Vor allem auf technisch anspruchsvollen und verwinkelten Uphill-Trails erfordert der Motor fahrtechnisches Geschick und Reaktionsfreude. Wer sich an den ausgeprägten, «extended Boost» genannten Nachlauf des Motors aber einmal gewöhnt, und diesen gezielt einzusetzen gelernt hat, hat mit dem CX Race aber ein Werkzeug in der Hand, mit dem sich die Grenzen im Uphill merklich verschieben lassen. Diese ungezügelte Power kann aber auch leicht einmal zu viel des Guten sein. In diesem Falle stehen natürlich weiterhin die normalen Unterstützungsmodi zur Verfügung, die sich per Boschs hauseigener «e-Bike Flow App» individualisieren lassen. Trotzdem: Der CX Race Motor ist ein extremes Produkt für eine enge Nische. Wer nicht damit liebäugelt, Rennen zu fahren oder gezielt die Uphill-Challenge sucht, wird mit einem normalen CX-Antrieb oft besser beraten sein.




SATTE REICHWEITENächster Superlativ: die Akku-Kapazitäten. In der Serienausstattung rollt das Rapcon Pmax CX mit einem 750-Wh-Akku auf den Trail. Das ist üppig, markiert aber noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. Optional lässt sich die Reichweite mit einem zusätzlichen 250-Wh Range-Extender boosten. Allerdings wird das Rapcon damit vermutlich zu einem trägen Langstreckenbomber. Denn zu den 24,2 Kilogramm Kampfgewicht mit der getesteten Ausstattung (online individuell konfigurierbar) kämen für Extender und Halterung noch gute 1,5 Kilogramm hinzu.







HOHE LAUFRUHE UND FETTER FEDERWEGEin Wunder in Sachen Wendigkeit ist das Rapcon Pmax CX ohnehin nicht. Auch wenn sich das Bike mit entsprechendem Körpereinsatz auch durch enge Kurven zirkeln lässt, liegen seine Stärken nicht in verwinkelten Lines und in hohem Tempo. Wer’s doch gerne ein bisschen wendiger hätte, kann optional ein 27.5-Zoll-Hinterrad für ein Mullet-Setup wählen. Die 170 Millimeter Federweg an der Gabel und am Heck sorgen für ein sattes Fahrwerk, das den üppigen Federweg gut ausnützt und enorme Sicherheitsreserven bietet. Selbst grössere Felsabsätze und verblockte Passagen lassen sich in sehr flotter Gangart nehmen, ohne dabei die (Lauf-)Ruhe zu verlieren. Genauso wie das Fahrwerk – die Fox 38 Gabel und der DHX2 Dämpfer sind für ein optimiertes Ansprechverhalten Kashima-beschichtet – bewegt sich auch der Rest der Ausstattung des Rapcon Pmax CX auf hohem Niveau. Die DT Swiss Carbon-Laufräder bieten eine hohe Steifigkeit. Und die griffigen Schwalbe Magic Mary Reifen waren genau das Richtige für den teils rutschigen Untergrund auf den Trails an der Paganella. Nichts zu meckern gibt es an der 12-fach Shimano XT Schaltung. Auf Highspeed ist auch die Bremsanlage mit Sram Code Bremsen und 220-Millimeter-Scheibe am Vorderrad ausgelegt. Allerdings erfordert der Bremsgriff trotzdem eine kräftige Hand.

«Auch wenn das Rapcon Pmax CX eine kraft- strotzende Enduro-Maschine ist, beeindrucken mich seine Einsatzmöglichkeiten für harte Touren im Gebirge. Der Akku erlaubt eine hohe Reichweite. Mit den Kletterfähigkeiten im Race- Modus lässt sich die Tourenplanung revolutionieren. Zusätzlich bietet das extrem schluckfreudige Fahrwerk enorme Sicherheitsreserven.» - Ralf Glaser


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Traildevil

letztes Jahr 9/4/2023

Tags — simplon

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Hansueli Spitznagel