Epic Israel 2017: Vollgas am letzten Tag
vor 7 Jahren von epicisrael
Die letzte Stage war mit 65 Kilometern und 1300 Höhenmetern die kürzeste. Darum galt: nochmal alles rauslassen. Das Duo Becking/Bats konnte so noch die deutschen Kiesel/Holz verdrängen und sich den Gesamtsieg holen. Bei den Frauen änderte sich dagegen nichts an der Spitze - Leumann/Huber liessen mit dem dritten Etappensieg nichts mehr anbrennen.
Von Dominik Osswald
Ein früher Start hatte wieder gewährleistet, dass die dritte und letzte Stage bei angenehmen Temperaturen stattfinden konnte. Nach der 100Km-Etappe am Vortag, kam die dritte mit 65 Kilometern relativ harmlos daher. Auch hiess es im Briefing, dass keine bösen Anstiege mehr zu erwarten seien - ob sich die Rennleitung da einen Scherz erlaubte? Schon der Anstieg zur ersten Verpflegungszone hatte es in sich - einer jener Uphills, bei denen sich die Frage der Effizienz stellt: schieben oder fahren? Nach der Verpflegungszone dann gleich noch so einer, wobei sich die Frage hier definitiv nicht stellte. Auf kiesigem Untergrund ging es mit gefühlten dreissig Grad Steigung geradewegs den Hügel hoch. Dann war die Höhe aber weitgehend geschafft und der Trail zog alles entlang dem Bergkamm, welcher die Grenze zum Libanon bildet. Immer wieder war das Militär präsent, offenbar wurden für diesen Rennabschnitt erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Leider ist das auch eine Erinnerung daran, dass die Beziehung zwischen Israel und dem Libanon wohl nie wirklich entspannt ist.
Der Weg zurück ins Tal führte über einen endlosen Singletrail. Irgendwann kam noch die zweite Verpflegungszone, die etwas mutig platziert war: gleich hinter einem Erdhügel, sodass man mit etwas Schwung geradewegs ins Buffet flog. Danach wieder Singletrail - endlos. Manchmal mit Anleger, manchmal ohne. So war es ein Leichtes, mit zuviel Tempo in die Kurve zu fahren, beziehungsweise im Wald zu verserbeln. Mir passierte das zweimal, während Aaron eine saubere Linie fuhr.
Der letzte Renntag war uns insgesamt gut gelungen. Allerdings erwischten wir einen schlechten Start. An der ersten Schikane verloren wir uns aus den Augen und büssten Zeit ein, bis wir uns wieder fanden. Als wir endlich wieder vereint waren, befanden wir uns mitten im Hauptfeld und waren beide unsicher, wieviel drinlag. Irgendwie hatten wir unseren Rhythmus noch nicht gefunden. Wir hängten uns der Spitze an und als wir erkannten, dass wir das Tempo gut halten konnten, büxten wir aus. Die steilen Anstiege kamen uns dann sehr entgegen, hier machten wir wieder viele Plätze gut, offenbar helfen uns da unsere Bergsteigerwaden.
Wenns mal läuft, dann läufts. Auf der Höhe rasten wir der libanesischen Grenze entlang, flogen mit erwähntem Beinahe-Crash in die zweite Verpflegungszone und frisch gestärkt den ewigen Trail ins Tal runter. In der Ebene hatten wir dann noch etwas Power für den inzwischen gewohnten Schlussspurt auf den ruppigen Farmerstrassen. Hier lieferten wir uns noch einen ordentlichen Fight mit einem anderen Team, wobei Aaron der ganzen Gruppe am längsten Windschatten bot und wir schliesslich verdientermassen 4 Sekunden vor den Konkurrenten im Ziel waren - Platz 12.
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Von Dominik Osswald
Ein früher Start hatte wieder gewährleistet, dass die dritte und letzte Stage bei angenehmen Temperaturen stattfinden konnte. Nach der 100Km-Etappe am Vortag, kam die dritte mit 65 Kilometern relativ harmlos daher. Auch hiess es im Briefing, dass keine bösen Anstiege mehr zu erwarten seien - ob sich die Rennleitung da einen Scherz erlaubte? Schon der Anstieg zur ersten Verpflegungszone hatte es in sich - einer jener Uphills, bei denen sich die Frage der Effizienz stellt: schieben oder fahren? Nach der Verpflegungszone dann gleich noch so einer, wobei sich die Frage hier definitiv nicht stellte. Auf kiesigem Untergrund ging es mit gefühlten dreissig Grad Steigung geradewegs den Hügel hoch. Dann war die Höhe aber weitgehend geschafft und der Trail zog alles entlang dem Bergkamm, welcher die Grenze zum Libanon bildet. Immer wieder war das Militär präsent, offenbar wurden für diesen Rennabschnitt erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Leider ist das auch eine Erinnerung daran, dass die Beziehung zwischen Israel und dem Libanon wohl nie wirklich entspannt ist.
Der Weg zurück ins Tal führte über einen endlosen Singletrail. Irgendwann kam noch die zweite Verpflegungszone, die etwas mutig platziert war: gleich hinter einem Erdhügel, sodass man mit etwas Schwung geradewegs ins Buffet flog. Danach wieder Singletrail - endlos. Manchmal mit Anleger, manchmal ohne. So war es ein Leichtes, mit zuviel Tempo in die Kurve zu fahren, beziehungsweise im Wald zu verserbeln. Mir passierte das zweimal, während Aaron eine saubere Linie fuhr.
Der letzte Renntag war uns insgesamt gut gelungen. Allerdings erwischten wir einen schlechten Start. An der ersten Schikane verloren wir uns aus den Augen und büssten Zeit ein, bis wir uns wieder fanden. Als wir endlich wieder vereint waren, befanden wir uns mitten im Hauptfeld und waren beide unsicher, wieviel drinlag. Irgendwie hatten wir unseren Rhythmus noch nicht gefunden. Wir hängten uns der Spitze an und als wir erkannten, dass wir das Tempo gut halten konnten, büxten wir aus. Die steilen Anstiege kamen uns dann sehr entgegen, hier machten wir wieder viele Plätze gut, offenbar helfen uns da unsere Bergsteigerwaden.
Wenns mal läuft, dann läufts. Auf der Höhe rasten wir der libanesischen Grenze entlang, flogen mit erwähntem Beinahe-Crash in die zweite Verpflegungszone und frisch gestärkt den ewigen Trail ins Tal runter. In der Ebene hatten wir dann noch etwas Power für den inzwischen gewohnten Schlussspurt auf den ruppigen Farmerstrassen. Hier lieferten wir uns noch einen ordentlichen Fight mit einem anderen Team, wobei Aaron der ganzen Gruppe am längsten Windschatten bot und wir schliesslich verdientermassen 4 Sekunden vor den Konkurrenten im Ziel waren - Platz 12.
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