Epic Israel 2017: Viele Höhenmeter am zweiten Tag
vor 7 Jahren von epicisrael
Am Tag 2 des Stage-Rennens im Norden Israels ging es auf den höchsten Punkt der Region im Hermon-Massiv nahe der syrischen und libanesischen Grenze. Es ist das erste Mal, dass ein offizielles Rennen dorthin führt. Das war definitiv die Killer-Etappe des dreitägigen Rennens.
Von Dominik Osswald
Auch am Tag zwei konnte die Schweizerin Katrin Leumann zusammen mit Partnerin Verena Huber (DE) den Tagessieg holen, die beiden führen somit das Rennen in ihrer Kategorie an. Leumann sagte leicht zerstört im Ziel: “Gestern war schon hart, aber heute war der Killer. Ich wusste gar nicht, dass man so oft sterben kann.” Den Tagessieg bei den Männern holten Vorjahressieger Hans Becking (NL) und sein Partner Didier Bats (BE). Becking meinte nur: “110% destroyed”. Die Stage hatte auch einiges abverlangt: 2000 Höhenmeter und 100 Kilometer waren zu bewältigen.
Mit der heutigen Etappe führte das Rennen in ein heisses Gebiet, nicht nur wegen der gleissenden Sonne am Himmel. Der Mt. Hermon liegt im Grenzbereich zu Syrien und Jordanien. Bei gutem Wetter blickt man bis nach Damaskus hinunter ins Bürgerkiegsland Syrien. Doch kaum war der Startschuss gefallen, galten die Gedanken nur noch dem Rennen: Bloss keinen platten Reifen, immer genug trinken, den Salzhaushalt nicht vergessen - das Übliche halt.
Der Tross setzt sich in Bewegung - viel Staub in der Luft!
Katrin Leumann im Ziel: "Ich wusste gar nicht, dass man so oft sterben kann."
Zu Beginn der Strecke: schnelle Kilometer auf Feldwegen.
Eindrücklich am Epic Israel sind die Starts jeweils zu früher Stunde. Setzt sich der Tross aus 700 Bikern in Bewegung, dann erhebt sich eine gewaltige Staubwolke mit ihm: im Feld sieht man praktisch nichts mehr und atmet eine gute Portion Dreck ein. Doch heute kamen bald die ersten Schikanen in Form von engen Brücken und einem North-Shore-Element, welche das Feld auseinander zogen. Spätestens als der giftige Anstieg Richtung Mt. Hermon begann, hatte jeder freie Fahrt in seinem Tempo.
Im Aufstieg Richtung Mt. Hermon.
Vom höchsten Punkt ging es dafür fast nur noch bergab.
Unserem "Media-Team" gelang ein guter Start, da wir in der vordersten Startbox loslegen konnten. Severin begleitete uns noch die ersten Kilometer mit seiner Kamera, dann verloren wir ihn und begegneten ihm erst wieder im Zielraum. Sein Multitasking von fahren und fotografieren gleichzeitig ist schon beim Zuschauen beängstigend. Doch auch heute ist er fast nie zu Sturz gekommen, nur einmal katapultierte es ihn in den Eukaliptuswald. Die Kamera ist noch ganz, Severin auch.
Trotz Trockenheit ist die Galiläa-Region fruchtbar: Sämtliche Früchte gedeihen hier prächtig. Wie gerne würde man sich hier bedienen, statt sich mit Gels durchzuschlagen!
Auch einen spektakulären Zielsturz gab es heute.
Aaron und ich konnten am steilen Aufstieg viele Plätze gutmachen, die wir zum Teil in der Schlussphase wieder einbüssten, wo die Rennstrecke endlos im Flachen entlang von Wiesen und Äckern verlief. Der Singletrail-Anteil hielt sich heute in Grenzen, dafür gab es schnelle Abfahrten auf Asphalt und auch das Ruppige kam nicht zu kurz. Zum Schluss gab es eine Extraschlaufe in der Ebene: zuerst ging es etwa 3 Kilometer entlang einem Bach, nur um eine Brücke zu überqueren und dann die gleiche Strecke zurück - allerdings mit Gegenwind. Viel wurde darüber im Zielraum geflucht, wohlwollend versteht sich, schliesslich hatte man es gemeistert. Morgen ist eine versöhnliche letzte Stage auf dem Programm: 65 Kilometer und 1300 Höhenmeter laden noch einmal dazu ein, Vollgas zu geben. Alles, was jetzt noch in den Muskelfasern lauert, muss raus!
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Von Dominik Osswald
Auch am Tag zwei konnte die Schweizerin Katrin Leumann zusammen mit Partnerin Verena Huber (DE) den Tagessieg holen, die beiden führen somit das Rennen in ihrer Kategorie an. Leumann sagte leicht zerstört im Ziel: “Gestern war schon hart, aber heute war der Killer. Ich wusste gar nicht, dass man so oft sterben kann.” Den Tagessieg bei den Männern holten Vorjahressieger Hans Becking (NL) und sein Partner Didier Bats (BE). Becking meinte nur: “110% destroyed”. Die Stage hatte auch einiges abverlangt: 2000 Höhenmeter und 100 Kilometer waren zu bewältigen.
Mit der heutigen Etappe führte das Rennen in ein heisses Gebiet, nicht nur wegen der gleissenden Sonne am Himmel. Der Mt. Hermon liegt im Grenzbereich zu Syrien und Jordanien. Bei gutem Wetter blickt man bis nach Damaskus hinunter ins Bürgerkiegsland Syrien. Doch kaum war der Startschuss gefallen, galten die Gedanken nur noch dem Rennen: Bloss keinen platten Reifen, immer genug trinken, den Salzhaushalt nicht vergessen - das Übliche halt.
Der Tross setzt sich in Bewegung - viel Staub in der Luft!
Katrin Leumann im Ziel: "Ich wusste gar nicht, dass man so oft sterben kann."
Zu Beginn der Strecke: schnelle Kilometer auf Feldwegen.
Eindrücklich am Epic Israel sind die Starts jeweils zu früher Stunde. Setzt sich der Tross aus 700 Bikern in Bewegung, dann erhebt sich eine gewaltige Staubwolke mit ihm: im Feld sieht man praktisch nichts mehr und atmet eine gute Portion Dreck ein. Doch heute kamen bald die ersten Schikanen in Form von engen Brücken und einem North-Shore-Element, welche das Feld auseinander zogen. Spätestens als der giftige Anstieg Richtung Mt. Hermon begann, hatte jeder freie Fahrt in seinem Tempo.
Im Aufstieg Richtung Mt. Hermon.
Vom höchsten Punkt ging es dafür fast nur noch bergab.
Unserem "Media-Team" gelang ein guter Start, da wir in der vordersten Startbox loslegen konnten. Severin begleitete uns noch die ersten Kilometer mit seiner Kamera, dann verloren wir ihn und begegneten ihm erst wieder im Zielraum. Sein Multitasking von fahren und fotografieren gleichzeitig ist schon beim Zuschauen beängstigend. Doch auch heute ist er fast nie zu Sturz gekommen, nur einmal katapultierte es ihn in den Eukaliptuswald. Die Kamera ist noch ganz, Severin auch.
Trotz Trockenheit ist die Galiläa-Region fruchtbar: Sämtliche Früchte gedeihen hier prächtig. Wie gerne würde man sich hier bedienen, statt sich mit Gels durchzuschlagen!
Auch einen spektakulären Zielsturz gab es heute.
Aaron und ich konnten am steilen Aufstieg viele Plätze gutmachen, die wir zum Teil in der Schlussphase wieder einbüssten, wo die Rennstrecke endlos im Flachen entlang von Wiesen und Äckern verlief. Der Singletrail-Anteil hielt sich heute in Grenzen, dafür gab es schnelle Abfahrten auf Asphalt und auch das Ruppige kam nicht zu kurz. Zum Schluss gab es eine Extraschlaufe in der Ebene: zuerst ging es etwa 3 Kilometer entlang einem Bach, nur um eine Brücke zu überqueren und dann die gleiche Strecke zurück - allerdings mit Gegenwind. Viel wurde darüber im Zielraum geflucht, wohlwollend versteht sich, schliesslich hatte man es gemeistert. Morgen ist eine versöhnliche letzte Stage auf dem Programm: 65 Kilometer und 1300 Höhenmeter laden noch einmal dazu ein, Vollgas zu geben. Alles, was jetzt noch in den Muskelfasern lauert, muss raus!
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