Bikes testen in Finale: Feinkost für MTB-Gourmets
letztes Jahr von Traildevil
Die Fahrt auf flowigen Trails oder das Abenteuer eines wilden Enduro-Ritts? Im jüngsten BORN Mountainbike-Test in Finale Ligure wird deutlich, dass die traditionellen Grenzen zwischen Trail- und Enduro-Bikes zunehmend verschwimmen. Wir zeigen, wie du dennoch den Überblick behältst und den perfekten Mix für dein persönliches Geschmackserlebnis findest.
Die Entscheidung für das richtige Bike gleicht oft einem Einkauf in einer erstklassigen Feinkostboutique. «Möchten Sie etwas mehr Federweg?» Oder vielleicht doch «ein paar Scheiben Trail-Charakteristik und eine Prise Enduro-Fahrgefühl»? Vielleicht sogar «200 Gramm weniger Gewicht am Rahmen»? Ein wenig von allem, um die Individualität und Vielseitigkeit zu betonen. Dieser Trend, der seit Jahren besteht, wird von den Herstellern weiter vorangetrieben. Doch während es großartig ist zu wissen, was man will, kann die Fülle an Optionen überwältigend sein.
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Es ist längst vorbei mit der einfachen Kategorisierung von Mountainbikes. Die Zeiten, in denen ein Bike einfach als Trail- oder Enduro-Bike bezeichnet werden konnte, sind vorbei. Jeder Hersteller definiert seine Kategorien anders, legt unterschiedliche Schwerpunkte fest und stattet seine Modelle mit verschiedenen Features aus. Daher ist es wichtig, sich nicht nur auf eine Kategorie zu beschränken, sondern jedes Bike individuell zu betrachten und zu testen.
Im BORN Bike-Test bemühen wir uns daher, jedes Bike möglichst präzise zu beschreiben und zu charakterisieren. Ein direkter Vergleich ist aufgrund der Preisspanne der getesteten Modelle oft nicht sinnvoll. Die Preise reichen von 5999 CHF für das günstigste Modell (Orbea Occam SL M10) bis zu 9999 CHF für das teuerste Bike (Scott Ransom RC). Alle Modelle sind hochwertig, aber Preisunterschiede spiegeln sich nicht nur in den Komponentenlisten, sondern auch in den Fahreigenschaften und dem Gewicht wider.
Am Markt gibt es zwei klare Trends: eine zunehmende Spezialisierung und gleichzeitig eine steigende Vielseitigkeit. Innerhalb einer Kategorie gibt es eine enorme Bandbreite an Fahreigenschaften und Einsatzmöglichkeiten. Bei unserem aktuellen BORN Bike-Test in Finale Ligure wurde deutlich, dass die Hersteller für das Jahr 2024 besonders auf Vielseitigkeit setzen. Das waren die Testbikes:
Trail-Bikes – die Allrounder
Trail-Bikes zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit aus, mit einem Federweg von 120 bis 140 Millimetern. Sie liegen zwischen den abfahrtsorientierten Enduro-Bikes mit etwa 160 Millimetern Federweg und den auf schnellen Vortrieb ausgelegten XC-Race-Bikes mit 100 bis 120 Millimetern Federweg. Dank griffiger Reifen und serienmäßiger Teleskop-Sattelstützen können auch technisch anspruchsvolle Abfahrten bewältigt werden. Ihre Stärke liegt im ausgewogenen Kompromiss zwischen guten Klettereigenschaften bergauf und soliden Abfahrtsqualitäten. Die Rahmengeometrien sind moderat und eignen sich hervorragend für abwechslungsreiche Mountainbike-Touren.
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Enduro-Bikes – die Downhill-Maschinen
Enduro-Bikes dominieren bergab mit widerstandsfähigen Komponenten, griffigen Reifen und Federwegen von 160 bis 180 Millimetern. Sie eignen sich auch für den Einsatz in Bikeparks und lassen sich bergauf effizienter als reine Downhill-Bikes treten. Allerdings sind sie im Vergleich zu Trail-Bikes schwerer und weniger spritzig bergauf. Für Fahrer, die hauptsächlich anspruchsvolle Trails bergab fahren, sind Enduro-Bikes die richtige Wahl.
Rahmengeometrien – der Schlüssel zur Vielseitigkeit
Die Rahmengeometrie ist ein entscheidender Faktor, um Trail-Bikes abfahrtstauglicher und Enduro-Bikes bergauf effizienter zu machen. Ein Trend geht zu einer Fusion von Merkmalen, die bisher für einzelne Kategorien typisch waren. Einige Trail-Bikes bieten mittlerweile flache Lenkwinkel wie Enduro-Bikes, während einige Enduro-Bikes die Agilität von Trail-Bikes übernehmen.
Ein weiterer Aspekt, um Bikes vielseitiger zu gestalten, ist das Gewicht. Einige Bikes verwenden griffigere Enduro-Reifen, stabilere Laufräder und etwas mehr Federweg, um auch bergab zu glänzen, auch wenn dies das Gesamtgewicht erhöht. Ein Beispiel dafür ist das Yeti SB 140, das mit 160 Millimetern Federweg sogar leichter ist als typische Trail-Bikes.
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29-Zoll-Laufräder und integrierte Designs
Ein klarer Trend sind 29-Zoll-Laufräder, während 27,5 Zoll nur noch in Mullet- oder Mixed-Setups verwendet wird. Integrierte Designs sind ebenfalls beliebt, um Schalt- und Bremszüge sauber im Rahmen zu führen. Ein Staufach im Unterrohr für Werkzeug oder eine Windjacke ist mittlerweile Standard. Auch im Vorbau oder in Lagern und Achsen integrierte Mini-Tools sind beliebte Gadgets.
Test-Highlights
Scott treibt die Integration mit dem neuen Enduro Ransom 900 RC auf die Spitze, indem der Dämpfer in den Rahmen integriert wird. Das Koba Trailtool-V2 160 gewinnt die Gewichtswertung in der Enduro-Klasse mit unglaublichen 11,9 Kilogramm. Scor beweist mit dem 2030 GX und Orbea mit dem Occam M10 SL, dass verspielte Trail-Maschinen auch bergab überzeugen können. Das Transalpes C2 Enduro ist ein Universal-Enduro für ausgedehnte alpine Touren. Und das Yeti SB140 bietet eine beeindruckende Performance auf ruppigen Trails. Typisch für den Bike-Jahrgang 2024!
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Die Entscheidung für das richtige Bike gleicht oft einem Einkauf in einer erstklassigen Feinkostboutique. «Möchten Sie etwas mehr Federweg?» Oder vielleicht doch «ein paar Scheiben Trail-Charakteristik und eine Prise Enduro-Fahrgefühl»? Vielleicht sogar «200 Gramm weniger Gewicht am Rahmen»? Ein wenig von allem, um die Individualität und Vielseitigkeit zu betonen. Dieser Trend, der seit Jahren besteht, wird von den Herstellern weiter vorangetrieben. Doch während es großartig ist zu wissen, was man will, kann die Fülle an Optionen überwältigend sein.

Es ist längst vorbei mit der einfachen Kategorisierung von Mountainbikes. Die Zeiten, in denen ein Bike einfach als Trail- oder Enduro-Bike bezeichnet werden konnte, sind vorbei. Jeder Hersteller definiert seine Kategorien anders, legt unterschiedliche Schwerpunkte fest und stattet seine Modelle mit verschiedenen Features aus. Daher ist es wichtig, sich nicht nur auf eine Kategorie zu beschränken, sondern jedes Bike individuell zu betrachten und zu testen.
Im BORN Bike-Test bemühen wir uns daher, jedes Bike möglichst präzise zu beschreiben und zu charakterisieren. Ein direkter Vergleich ist aufgrund der Preisspanne der getesteten Modelle oft nicht sinnvoll. Die Preise reichen von 5999 CHF für das günstigste Modell (Orbea Occam SL M10) bis zu 9999 CHF für das teuerste Bike (Scott Ransom RC). Alle Modelle sind hochwertig, aber Preisunterschiede spiegeln sich nicht nur in den Komponentenlisten, sondern auch in den Fahreigenschaften und dem Gewicht wider.
Am Markt gibt es zwei klare Trends: eine zunehmende Spezialisierung und gleichzeitig eine steigende Vielseitigkeit. Innerhalb einer Kategorie gibt es eine enorme Bandbreite an Fahreigenschaften und Einsatzmöglichkeiten. Bei unserem aktuellen BORN Bike-Test in Finale Ligure wurde deutlich, dass die Hersteller für das Jahr 2024 besonders auf Vielseitigkeit setzen. Das waren die Testbikes:
- Koba –Trailtool-V2 160
- Orbea – Occam SL M10
- Pivot – Switchblade Talon/Pro XO Transmission
- Scor – 2030 GX
- Scott – Ransom 900 RC
- Specialiced – S-Works Epic 8
- Transalpes – C2 Enduro
- Trek – Slash 9.8 GX AXS T-Type
- Yeti – SB140 Lunch Ride
Trail-Bikes – die Allrounder
Trail-Bikes zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit aus, mit einem Federweg von 120 bis 140 Millimetern. Sie liegen zwischen den abfahrtsorientierten Enduro-Bikes mit etwa 160 Millimetern Federweg und den auf schnellen Vortrieb ausgelegten XC-Race-Bikes mit 100 bis 120 Millimetern Federweg. Dank griffiger Reifen und serienmäßiger Teleskop-Sattelstützen können auch technisch anspruchsvolle Abfahrten bewältigt werden. Ihre Stärke liegt im ausgewogenen Kompromiss zwischen guten Klettereigenschaften bergauf und soliden Abfahrtsqualitäten. Die Rahmengeometrien sind moderat und eignen sich hervorragend für abwechslungsreiche Mountainbike-Touren.

Enduro-Bikes – die Downhill-Maschinen
Enduro-Bikes dominieren bergab mit widerstandsfähigen Komponenten, griffigen Reifen und Federwegen von 160 bis 180 Millimetern. Sie eignen sich auch für den Einsatz in Bikeparks und lassen sich bergauf effizienter als reine Downhill-Bikes treten. Allerdings sind sie im Vergleich zu Trail-Bikes schwerer und weniger spritzig bergauf. Für Fahrer, die hauptsächlich anspruchsvolle Trails bergab fahren, sind Enduro-Bikes die richtige Wahl.
Rahmengeometrien – der Schlüssel zur Vielseitigkeit
Die Rahmengeometrie ist ein entscheidender Faktor, um Trail-Bikes abfahrtstauglicher und Enduro-Bikes bergauf effizienter zu machen. Ein Trend geht zu einer Fusion von Merkmalen, die bisher für einzelne Kategorien typisch waren. Einige Trail-Bikes bieten mittlerweile flache Lenkwinkel wie Enduro-Bikes, während einige Enduro-Bikes die Agilität von Trail-Bikes übernehmen.
Ein weiterer Aspekt, um Bikes vielseitiger zu gestalten, ist das Gewicht. Einige Bikes verwenden griffigere Enduro-Reifen, stabilere Laufräder und etwas mehr Federweg, um auch bergab zu glänzen, auch wenn dies das Gesamtgewicht erhöht. Ein Beispiel dafür ist das Yeti SB 140, das mit 160 Millimetern Federweg sogar leichter ist als typische Trail-Bikes.

29-Zoll-Laufräder und integrierte Designs
Ein klarer Trend sind 29-Zoll-Laufräder, während 27,5 Zoll nur noch in Mullet- oder Mixed-Setups verwendet wird. Integrierte Designs sind ebenfalls beliebt, um Schalt- und Bremszüge sauber im Rahmen zu führen. Ein Staufach im Unterrohr für Werkzeug oder eine Windjacke ist mittlerweile Standard. Auch im Vorbau oder in Lagern und Achsen integrierte Mini-Tools sind beliebte Gadgets.
Test-Highlights
Scott treibt die Integration mit dem neuen Enduro Ransom 900 RC auf die Spitze, indem der Dämpfer in den Rahmen integriert wird. Das Koba Trailtool-V2 160 gewinnt die Gewichtswertung in der Enduro-Klasse mit unglaublichen 11,9 Kilogramm. Scor beweist mit dem 2030 GX und Orbea mit dem Occam M10 SL, dass verspielte Trail-Maschinen auch bergab überzeugen können. Das Transalpes C2 Enduro ist ein Universal-Enduro für ausgedehnte alpine Touren. Und das Yeti SB140 bietet eine beeindruckende Performance auf ruppigen Trails. Typisch für den Bike-Jahrgang 2024!

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