konnylooser

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Fahrstil — FullGaz



Aktivitäten

DNF beim Cape Epic


Es soll einfach nicht sein! Nach dem Ausstieg von Lucien erlebte ich gestern einer der schlimmsten und schmerzhaftesten Tage im Sattel! Im für mich schon beinahe gewohnten "outcast" Trikot stellte ich mich gemeinsam mit dem Bulls Fahrer Stiebjahn sowie Louw zuvorderst des Starterblockes C, welcher erst um 7.10 Uhr gestartet wird, an die Startlinie. Die Etappe sollte mit 128 Km die längste des diesjährigen Epic's werden. Dass es für mich dazu einer der längsten Tage im Sattel werden würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Zu dritt fuhren wir schon nach wenigen Metern dem gesamten Feld davon und es fühlte sich an, als wären wir auf einer gemütlichen Biketour. Gleich zu Beginn folgte ein langer Anstieg über den Rückgrat des Groenlandberges. Vom Gipfel hatten wir dann eine super Aussicht und nach einer schnellen Abfahrt fingen wir an, immer mehr Fahrer des Startblockes A & B einzuholen. Die Strecke führte über weite Felder in stetigem Auf- und Ab und die Anstiege waren stets sehr steil. Leider spürte ich wie schon gestern auf den letzten Kilometern ein leichtes Stechen im rechten Knie beim Muskelansatz an der Innenseite!

Am Anfang noch ein dumpfer Schmerz, welcher sich mit jedem Kilometer in ein schmerzhaftes Stechen verwandelte. Aus dem Sattel konnte ich mitlerweilen auch kaum mehr und obwohl wir wirklich nicht sehr schnell fuhren, musste ich meine zwei Kollegen nach gut 60 Km ziehen lassen, da ich nur noch ganz langsam und ohne Druck fahren konnte. Was für eine Scheis..... dachte ich nur, denn ich hatte noch nicht einmal die Hälfte und aussteigen wollte ich auch nicht. Ich war so langsam unterwegs, dass mich alle Fahrer, welche ich vorher überholt hatte, wieder einholten. In der zweiten Verpflegung bei Km 80 hielt ich an und kühlte das Knie mit Eis, ebenso in der dritten nach 105 Km. Ich konnte nicht einmal mehr auf der Fläche mit Drucke fahren und fuhr beinahe alles mit dem linken Bein. Die letzten 10 Km schmerzte mein Knie dann dermassen, dass ich es nicht einmal mehr eingeklickt lassen konnte und so fuhr ich alles mit einem Bein bis ins Ziel, das rechte Bein liess ich gestreckt hängen! Nach über 7 Std. erreichte ich schliesslich das Ziel in Worcester.
Nach der Etappe wurde mir dann auch noch schlecht und ich konnte weder etwas essen, noch den eigentlich so wichtigen Proteindrink zur Erholung zu mir nehmen. In der Massage versuchten sie dann mein Bein so gut wie möglich zu lösen und herauszufinden, woher der Schmerz kommt. Neben der normalen Massage drückten sie dann später noch Nadeln (Akkapunktur) in den Muskeln, was unheimlich schmerzhaft war! Kurz vor dem Abendessen wurde mir dann extrem kalt und leider konnte ich rein gar nichts essen. Um 20 Uhr lag ich dann mit Fieber in meinem Bett und versuchte zu schlafen.
Heute Morgen erwachte ich im halben Delirium, dazu war ich völlig kraftlos, da ich gestern den gesamten Tag nichts gegessen habe und ja doch 7 Std. auf dem Bike sass. Ich versuchte etwas zu frühstücken, was mir auch gelang und so stellte ich mich noch einmal an die Startlinie. Das Knie schien beinahe Nebensache geworden zu sein, da es mir körperlich noch wesentlich schlechter ging.
Der Startschuss fiel und mir war sofort klar, dass es einfach unmöglich war, dieses Rennen fort zu setzen. Das Knie schmerzte dermassen und mein Körper streikte, womit ich nach 200 Metern die Ausfahrt nahm und zurück zum Camp fuhr.
In mir herrschte eine unendlich tiefe Leere, denn nun ist das Cape Epic auch für mich definitiv vorbei. So gerne wäre ich das Rennen zum Training noch fertig gefahren und hätte die wunderschöne Landschaft und die Trails genossen. Auch das einzigartige und unbeschreibliche Gefühl, nach 8 Tagen am Ende ins Ziel zu fahren bleibt mir verwehrt. Nicht ein einziges Mal konnte ich beim diesjährigen Epic Vollgas fahren. Ich war weder Teil der Show noch konnte ich meinem Sponsor etwas zurück geben! Die ganze Vorbereitung war schlicht für rein gar nichts und dies bereits zum 4 ten Mal!
Nach meinem Ausstieg wurde ich direkt nach Stellenbosch und somit nach Hause gebracht. Da schlief ich dann beinahe den ganzen Tag und erst am Abend fühlte ich mich ein klein wenig besser! Ich weiss nicht genau, woher das nun alles kommt. Vielleicht schlägt sich die ganze Enttäuschung einfach extrem auf meinen Körper nieder, da auch die gesamte Anspannung weg ist.
Nun versuche ich erst einmal wieder gesund zu werden und mich wieder aufzurappeln, neue Ziele zu suchen und den Weg dazu fest zu legen! Vielen Dank für all die aufmunternden Worte, Mails & Nachrichten! Ich hätte gerne mehr zurück gegeben!
"Stärke ist nicht wo du stehst, sondern wie oft du wieder aufstehst!"

2. Etappe Cape Epic, outcast!



 Was soll ich schreiben oder mit was soll ich anfangen??!! Ob es Ironie oder Schicksal ist, dass ich Morgen zum dritten Mal bei 4 Starts das Cape Epic als Einzelfahrer im Outcast Trikot fortsetzen werde, weiss ich nicht!

 Heute stand die zweite Etappe über 92 Km und 2300 Hm (davon das Meiste auf Singletrails) auf dem Programm. Wir nahmen uns vor, dass wir nicht gleich vollgas starten würden, damit Lucien mit weniger Druck in die Etappe steigen kann. Der Start war leider hektisch und schnell, dazu blies der Wind heute abartig stark wie ich es noch kaum erlebt habe hier! Das Feld wurde hinter der Spitzengruppe immer wieder aufgesplittet und ich versuchte alle Löcher zuzufahren, sodass Lucien einfach nur nachfahren konnte. Am Anfang ging das gar nicht mal so schlecht, trotzdem konnten wir die Gruppe nicht lange halten, als es nach 10 Km in den ebenfalls 10 Km langsam steigenden Aufstieg ging. Lucien war kraftlos, kein Wunder, konnte er gestern während der ganzen Etappe nichts essen!

 Immer mehr Teams zogen an uns vorbei und so langsam machte auch noch sein Rücken zu, wonach nach kurzer Zeit praktisch gar nichts mehr ging. Ich wusste genau wie er sich fühlte, ging es mir doch bei der Transalp im letzten Juli genau gleich! Fahrer, welche wir unter normalen Umständen um Stunden schlagen würden, zogen einfach so an uns vorbei. Ich befand mich nicht einmal mehr im Trainingsmodus und Lucien konnte selbst in den Abfahrten nicht mehr mithalten. Müde und kraftlos, den Puls nicht mehr über 140 steigend quälte sich Lucien über die eigentlich so super schöne Strecke! Ich war ratlos und wir wussten beide nicht, was wir machen sollten! Es war ganz offensichtlich, dass sein Motor nicht mehr laufen wollte! Würde man einen Ferrari aus der Garage nehmen, bei welchem nur die zwei ersten Gänge gehen, dann würde man ihn gleich wieder zurück bringen oder stehen lassen, denn diesen zu fahren macht weder Spass, noch ist es sinnvoll für den Motor! Genau dasselbe trifft bei uns Sprofi-Athleten zu. Meine Meinung in dieser Hinsicht und auch mit der heutigen Entscheidung bei Km 48 aus dem Rennen zu steigen wird sicher von einigen nicht verstanden und es gibt diesbezüglich verschiedene Ansichten.

 Ich bin ein Vollblut Rennfahrer und setze mir persönliche Ziele. Wenn ich nicht mehr in der Lage bin, diese zu erreichen, die Aussichten  für eine Besserung praktisch gleich null sind und ich auch meinen Sponsor nicht mehr im Bereich des Möglichen vertreten kann, macht es für mich keinen Sinn mehr, ein Etappenrennen fort zu setzen. Diese Erfahrung hatte ich bei der Transalp selber gemacht und rückblickend war mein Entscheid richtig. Ich musste damals auf die harte Tour mit den Konsequenzen leben, denn ich gab nicht nur das Rennen auf, sondern liess auch alle meine Lieblingsrennen im August aus. Dafür kehrte ich Ende September nach einer Pause und einem Neuaufbau mit einer guten Form zurück und rundete die Saison mit einem Sieg beim Wines2Whales ab!

 Würden wir am Tag 6 stehen, dann hätte ich gesagt, dass wir das Rennen mit der Brechstange zu Ende fahren können. Doch wir haben noch nicht einmal die Hälfte und die nächsten drei Etappen sind alle sehr lange, die Möglichkeiten um etwas zu schonen nicht vorhanden und somit die Aussichten auf Besserung gleich null.

 Die Entscheidung aus dem Rennen zu steigen trafen wir gemeinsam. Trotzdem übernehme ich alleine die Verantwortung über den Entscheid!

 Die Enttäuschung bei Lucien war riesig und auch bei mir setzten die Tränen ein, als ich nach der Feedzone 2 das Rennen alleine fortsetzte! Es tat mir nicht einmal wegen mir leid oder unserer verlorenen Chance, es tat mir vor allem für Lucien leid, denn er hatte sich so viel vorgenommen und extrem viel für dieses Rennen geopfert! Schlussendlich gehen bei uns Profis nicht nur Rangierungen verloren, sondern auch die Möglichkeiten, neue Verträge durch starke Rangierungen zu erreichen. Dazu stehen Preisgelder sowie Prämien auf dem Spiel.  Diese Chance wurde uns durch äusseren Einfluss genommen!

 Während Lucien bitter enttäuscht das Renngelände verliess und zurück nach Meerendal reiste, fuhr ich die verbleibenden 44 Km alleine ins Ziel. Morgen werde ich somit als Einzelfahrer mit dem berühmten Outcast Trikot an den Start gehen und versuchen, auch dieses Cape Epic irgendwie ins Ziel zu bringen! Schade konnten wir nie zeigen, was wir drauf hätten, wir hätten es verdient!

 Mit dem heutigen Bericht beende ich an dieser Stelle meine Berichterstattung zum diesjährigen Cape Epic! Es wird auf jeden Fall einen Nachbericht geben und vlt. Die eine oder andere Story aus dem Backup unseres Teams! Da gibt es sicherlich ein paar Dinge, von denen ich euch was erzählen kann!

 Ich wünsche an dieser Stelle Lucien ganz gute Besserung und ich bin mir sicher, dass er in der kommenden Saison noch ein paar Mal zeigen wird, was er wirklich drauf hat, denn spätestens dann ist diese Rennaufgabe vergessen!  

 Ich werde morgen mit ca. 1200 Bikekollegen biken gehen!

Cape Epic Prolog, Auftakt missglückt!

Es gibt nicht viel zu sagen zum heutigen Auftakt! Wie so viele andere hat Lucien wohl einen Käfer aufgelesen, welchen ihm genau zum falschen Zeitpunkt  Magenbeschwerden brachte! Am Anfang lief's noch ziemlich gut, doch nach 25' war Schluss und so fuhr ich wie letztes Jahr den Prolog im Standgas zu Ende. Ein solcher Einstieg schmerzt, zumal Lucien noch vor einer Woche mit einer super Form bei der Tour de Boland grosse Zuversicht schöpfte!Nun hoffen wir, dass es Morgen besser läuft! Aufgeben gibt's nicht. Full gaz ..

11.03.2015 Songo.info Champions Race!

Wie jedes Jahr findet jeweils am Mittwoch Abend vor dem Cape Epic das Champions Race im Township von Stellenbosch (Kayamandi) statt. Die Organisatoren der Songo.info Stiftung um Namensgeber Songo sowie Aushängeschild Christoph Sauser laden stets sämtliche Top-Cracks zu ihrem Rennen ein.

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Dominik Bosshard