Epic Israel 2017: Erster Tag des Stage-Rennens im heiligen Land
vor 7 Jahren von epicisrael
Wer nach Israel reist, denkt nicht zuerst an Mountainbiken, sondern eher an Kultur und Geschichte. Doch das Land hat auch abseits seiner zahlreichen historischen Stätten viel zu bieten. Im staubigen Boden der Region Galiläa findet diese Tage das Epic Israel Rennen mit drei Stages statt - bei bis zu 40 Grad Celsius.
Von Dominik Osswald
Soviel vorneweg: wem bei Temperaturen von 40 Grad Celsius eine 85-Kilometer-Stage mit 1600 Höhenmetern bevorsteht, dem wird zunächst Angst. Doch im Nachhinein stellt man fest, dass die Hitze erträglich war. Das liegt unter anderem an der hervorragenden Organisation des Rennens mit optimal getimtem Rennstart und sehr guten Verpflegungszonen.
Zusammen mit Aaron Coulin fahre ich das Rennen als Journalist mit, um aus möglichst direkter Perspektive für diverse Medien darüber zu berichten. Begleitet werden wir ausserdem von Fotograf Severin Karrer, der nach Zieleinfahrt meinte: “Eine Frage der Zeit, bis es mich auf den Sack legt mit der Kamera in der einen Hand, die andere am Vorderradbremshebel.” Bis jetzt ist es nicht passiert, aber jeder Biker kennt, was Severin anspricht: bei rutschigem Boden (und das ist der staubtrockene und oft kiesige Untergrund hier sehr) büxt das Vorderrad schnell einmal gefährlich aus.
Frühmorgens kurz vor dem Start - die Temperaturen sind noch angenehm.
Auf flowigen Trails geht es ins hügelige Hinterland.
Gestartet wurde um 7 Uhr, als die Sonne noch hinter dem Horizont lauerte und den wolkenlosen Himmel von violett bis orange einfärbte. Rund 700 Fahrer traten dann in die Pedale und verschwanden mit einer Sandwolke in Richtung der grünen Hügel im Hinterland. Gefahren wird in Zweierteams, darunter einige Topteams (das Rennen ist als UCI S1 klassiert).
Die wenigen Bäume bieten wohltuenden Schatten.
Die Schweizerin Katrin Leumann konnte sich bei den Frauen zusammen mit Verena Huber (DE) den Etappensieg sichern. Der Vorjahressieger Hans Becking (NL) landete nach Plattenpech mit seinem Partner Didier Bats (BE) auf dem fünften Zwischenrang, Platz eins belegen die deutschen Maximilian Holz und Lysander Kiesel.
Gut beraten war, wer mit den dickeren Reifen (und natürlich tubeless) unterwegs war, denn die Steine auf israelischem Boden sind spitz und tückisch. So sah man zahlreiche Teams mit platten Reifen noch vor der ersten Verpflegungszone. Diese haben eine besondere Erwähnung verdient, sie kommen schon eher Boxenstopps gleich: kaum als man zum Stehen kommt, wird man schon gefüttert, abgekühlt und ein Staff-Member ölt die Kette.
Gefahren wird in Zweierteams, Checkpoints darf man mit maximal 2 Minuten Abstand vom Partner passieren.
Top Service an den Verpflegungszonen. Überhaupt ist das Rennen von A bis Z hervorragend organisiert, es fehlt an nichts.
Die Rennstrecke von Stage 1 bestach mit grossem Anteil an Singeltrails sowohl up- als auch downhill. Die meist flowigen Abschnitte wurden immer wieder durch technische und steile Anstiege unterbrochen, dazu gab es teils originelle Streckenführung durch trockengelegte Wasserschächte oder weniger trockene Wassergräben. Stage 2 wartet mit 103 Kilometern und 1920 Höhenmetern auf und wird bis auf den höchsten Punkt des Landes führen, den Hermon (2220 m ü.M.) im Grenzbereich zwischen Israel, Libanon und Syrien. Die UN besetzt zurzeit den strategisch wichtigen Punkt. Das Rennen geht also in eine Ecke der Welt, die nicht gerade für Abenteuersport bekannt ist, vielmehr denkt man an politische Spannungen und Glaubenskriege. Doch morgen in der Früh wird nur ein Schuss fallen - der Startschuss. Wir sind gespannt!
Team "Press": Aaron Coulin, Dominik Osswald, Severin Karrer.
Kommentare
Von Dominik Osswald
Soviel vorneweg: wem bei Temperaturen von 40 Grad Celsius eine 85-Kilometer-Stage mit 1600 Höhenmetern bevorsteht, dem wird zunächst Angst. Doch im Nachhinein stellt man fest, dass die Hitze erträglich war. Das liegt unter anderem an der hervorragenden Organisation des Rennens mit optimal getimtem Rennstart und sehr guten Verpflegungszonen.
Zusammen mit Aaron Coulin fahre ich das Rennen als Journalist mit, um aus möglichst direkter Perspektive für diverse Medien darüber zu berichten. Begleitet werden wir ausserdem von Fotograf Severin Karrer, der nach Zieleinfahrt meinte: “Eine Frage der Zeit, bis es mich auf den Sack legt mit der Kamera in der einen Hand, die andere am Vorderradbremshebel.” Bis jetzt ist es nicht passiert, aber jeder Biker kennt, was Severin anspricht: bei rutschigem Boden (und das ist der staubtrockene und oft kiesige Untergrund hier sehr) büxt das Vorderrad schnell einmal gefährlich aus.
Frühmorgens kurz vor dem Start - die Temperaturen sind noch angenehm.
Auf flowigen Trails geht es ins hügelige Hinterland.
Gestartet wurde um 7 Uhr, als die Sonne noch hinter dem Horizont lauerte und den wolkenlosen Himmel von violett bis orange einfärbte. Rund 700 Fahrer traten dann in die Pedale und verschwanden mit einer Sandwolke in Richtung der grünen Hügel im Hinterland. Gefahren wird in Zweierteams, darunter einige Topteams (das Rennen ist als UCI S1 klassiert).
Die wenigen Bäume bieten wohltuenden Schatten.
Die Schweizerin Katrin Leumann konnte sich bei den Frauen zusammen mit Verena Huber (DE) den Etappensieg sichern. Der Vorjahressieger Hans Becking (NL) landete nach Plattenpech mit seinem Partner Didier Bats (BE) auf dem fünften Zwischenrang, Platz eins belegen die deutschen Maximilian Holz und Lysander Kiesel.
Gut beraten war, wer mit den dickeren Reifen (und natürlich tubeless) unterwegs war, denn die Steine auf israelischem Boden sind spitz und tückisch. So sah man zahlreiche Teams mit platten Reifen noch vor der ersten Verpflegungszone. Diese haben eine besondere Erwähnung verdient, sie kommen schon eher Boxenstopps gleich: kaum als man zum Stehen kommt, wird man schon gefüttert, abgekühlt und ein Staff-Member ölt die Kette.
Gefahren wird in Zweierteams, Checkpoints darf man mit maximal 2 Minuten Abstand vom Partner passieren.
Top Service an den Verpflegungszonen. Überhaupt ist das Rennen von A bis Z hervorragend organisiert, es fehlt an nichts.
Die Rennstrecke von Stage 1 bestach mit grossem Anteil an Singeltrails sowohl up- als auch downhill. Die meist flowigen Abschnitte wurden immer wieder durch technische und steile Anstiege unterbrochen, dazu gab es teils originelle Streckenführung durch trockengelegte Wasserschächte oder weniger trockene Wassergräben. Stage 2 wartet mit 103 Kilometern und 1920 Höhenmetern auf und wird bis auf den höchsten Punkt des Landes führen, den Hermon (2220 m ü.M.) im Grenzbereich zwischen Israel, Libanon und Syrien. Die UN besetzt zurzeit den strategisch wichtigen Punkt. Das Rennen geht also in eine Ecke der Welt, die nicht gerade für Abenteuersport bekannt ist, vielmehr denkt man an politische Spannungen und Glaubenskriege. Doch morgen in der Früh wird nur ein Schuss fallen - der Startschuss. Wir sind gespannt!
Team "Press": Aaron Coulin, Dominik Osswald, Severin Karrer.
Kommentare